Tankard „The Beauty and the Beer“ / VÖ 26.05.2006

Seit 24 Jahren im Geschäft und keinen Ton leiser. Die Frankfurter Promille-Thrasher Tankard haben mit „The Beauty and the Beer“ ihren neuen Longplayer in den Startlöchern, auf dem sich, wie könnte es anders sein, fast alles um flüssige Stimmungsaufheller dreht. Also alles beim alten könnte man meinen.

Prinzipiell ja, aber irgendwie auch wieder nicht. Im Gegensatz zum Vorgänger „Beast of Burbon“ sind die Melodien wieder präsenter geworden, ohne dass dabei der typisch Druck des Tankard-Thrash verloren geht. Traditionelle Kost nach Art des Hauses wird von Gerre und Co. serviert, die nicht nur mehr als schmackhaft ist, sondern auch Durst auf mehr macht. Auf „The Beauty and the Beer“ macht das hessischer Quartett ein ganzes Fass an potentiellen Live-Krachern auf, das mit Songs wie „Rockstar No. 1“, „Frankfurt – We need more Beer“ , „Blue Rage – Black Redemption“ oder der augenzwinkernden Hommage an harte Musik in Form von „Metaltometal“ vielleicht sogar der neue Referenzdreher aus dem Hause Tankard werden könnte. Am kraftvollen Ohrwurm „The Beauty and the Beast“ werden die Herren zukünftig aber ganz sicher nicht vorbeikommen. Allein der von treibendem Drumming getragene Chorus, kombiniert mit einem einprägsamen Text sorgen dafür dass diese Nummer auch mit 2 Promille noch problemlos skandiert werden kann. Warum der Titeltrack nicht genauso heißt wie das Album fragt ihr euch? Darauf hat der Sänger mit den drei Vornamen und dem wesentlich populäreren Rufnamen eine ganz simple Antwort: „Weil mir zu ‚The Beauty and the Beer’ einfach kein vernünftiger Text eingefallen ist“. Logisch, oder?

Wenn Tankard 2007 ihr 25-jähriges Bestehen zelebrieren wird es laut jüngsten Aussage von Weight-Watchers-Gerre (kein Scherz) wohl nur eine CD mit neu eingespielten Klassikern geben. Im Raum steht außerdem eine Tribute-Compilation auf welcher andere Bands den Frankfurtern die Ehre erweisen. Und auch wenn es damit nichts wird: Mit „The Beauty and the Beer“ hat die Band sich und ihren Fans bereits ein großzügiges Geschenk gemacht. Darauf ein kühles blondes.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 20.05.2006