The Tangent "A Place In The Queue" / VÖ 03.02.2006
7 Songs - Total playing Time:
79 Minuten. Da staunt man im ersten Moment nicht schlecht! Das dritte Album
"A Place In The Queue", der schwedisch-britischen Prog-Band THE
TANGENT, bietet also Musik bis zum Abwinken - bis an die Grenzen der Kapazität
einer Regulär-CD.
Noch mal nachgeschaut - nein,
da steht wirklich 20:03 für den Opener "In Earnest" im Player.
Einfach hört sich das Ganze nicht an, aber die Kombination: Progressivität +
minutenlange Titel ließ es schon im Vorfeld erahnen. Auffällig wird ziemlich
bald die Spielfreude und der improvisiert wirkende Verlauf von "A Place In
The Queue". Verwurzelt sind THE TANGENT in der so genannten
"Canterbury-Musik". Ein - und eher unbekannter - Prä-Progressive Rock
aus den frühen 70er-Jahren. Musikalisch sehr schwierig einzuordnen. Weniger
Rock-Komponenten, aber um so mehr Jazz-Einflüsse - dafür nicht wirklich
massenkompatibel. So lässt sich dieses Genre, kurz, zusammenfassen. Sehr
symphonisch und melodiös, spielt man sich an die Grenzen der kompositorischen
Bandbreite, mit Hilfe von z.B. E-Gitarre, Mandoline, Orgel, Klarinette,
Saxophon. Das Schlagzeug nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein und ist
oft im Vordergrund und steigert, durch die extemporierte Spielweise, die ohnehin
schon vorhandene Dynamik. Der Gesang wirkt dabei oft zu dünn und kraftlos,
beinahe zur Nebensache degradiert - stört aber nicht weiter, da auf dieser CD
ganz klar die Instrumente im Vordergrund stehen. Nochmals die Augen reiben -
nein, da steht wirklich 25:19 für den Titel- und gleichzeitig letzten Track
"A Place In The Queue". Die 2 ist keine Halluzination....
Nino Liotta - www.sounds2move.de / 08.02.2006