Taake „… Bjoergvin …” / VÖ 15.09.2009


 

„… Bjoergvin …“ heißt eigentlich “Over Bjoergvin Graater Himmerik“ und wurde bereits im Jahre 2002 veröffentlicht. Warum das Album nun von Peaceville rereleased wurde, weiß ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Erstauflagen ausverkauft waren. Oder haben die medienträchtigen Aktionen von Mastermind Hoest doch für so viel unerwartete Aufmerksamkeit gesorgt? Egal.

 

Wie dem auch sei, „… Bjoergvin …“ zeichnet sich durch rohen und natürlichen Black Metal aus, der nur das Pech hatte, nach dem Überalbum „Nattestid Ser Porten Vid“ (1999) und vor dem anderen Überalbum „Hordalands Doedskvad“ (2005) veröffentlicht worden zu sein. Der eine oder andere Übergang, vor allem im Opener „I“ wirkt etwas holprig und unkoordiniert; der Vorteil ist, dass beispielsweise der erste Klaviereinsatz in „I“ sehr überraschend und überrumpelnd einher kommt. Hoest zerstört diese kurzweilige Harmonie aber sehr stilsicher mit hornissenartigen Girarrenriffs und polternden Drums. Überhaupt muss man auch hier Hoests besessenem Keifen ein Lob aussprechen; sein Organ spuckt Gift und Galle, wirkt dabei jederzeit authentisch und nicht aufgesetzt. Großes Lob! Die cleanen Vocals stehen dem Stück gut zu Gesicht, so dass „I“ schon recht überzeugend einher drischt.

 

„III“ zeichnet sich durch einige Disharmonien aus, rockt eher gemächlich als alles wütend über den Haufen zu blasten. Leider vermisse ich hier die letzte Konsequenz, so richtig überzeugen mag mich „III“ auch nach mehreren Jahren noch nicht. „V“ ist bezüglich der Gitarrenarbeit recht verspielt und abwechslungsreich, das Tempo hoch und der generelle Songaufbau dynamisch. Mit „VII“ hat Hoest ein wunderschönes Outro aufgenommen, welches glanzvoll und sehr episch ein gutes Album beendet.

 

Insgesamt ist „… Bjoergvin …“ schon ein starkes Stück Black Metal. „Nattestid…“ und „Hordalands Doedskvad“ finde ich zwar dennoch durchweg besser, aber das aktuelle durchschnittliche Album gerät durch diesen Rerelease Gott sei Dank etwas in Vergessenheit.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 20.01.2010