Symphorce „Unrestricted“ / VÖ 15.10.2010

 

 

Symphorce, das zweite Betätigungsfeld von Brainstorm-Frontschwabe Andy B. Franck, bleiben im Wandel. Seit der letzten Scheibe sind ein paar Jahre ins Land gegangen, Labelwechseln inklusive. „Unrestricted“ markiert nun die Rückkehr der Band, ein neues Kapitel und ja – auch den einen oder anderen neuen Einfluss.

 

Selbstredend bildet der gute alte Power Metal das breite Fundament für dieses Album. Alles andere wäre in der Tat eine faustdicke Überraschung gewesen, was nicht abwertend gemeint ist, schließlich ist genau diese Stilrichtung die Paradedisziplin von Franck und seinen Mitstreitern. Das Gebilde, welches diesmal mit „Unrestricted“ hochgezogen wird, nimmt bisweilen progressive Formen an. Damit erinnert man hier und da an die mächtigen Evergrey (u.a. „Whatever hurts“), muss sich den Schweden in Sachen Intensität und Awesomeness jedoch geschlagen geben. Aber halb so wild, es ist keine Schande, gegen die Besten zu verlieren. Wobei verlieren ein ziemlich hässliches Wort ist für ein Album, das im Grunde genommen viel zu gelungen ist, um mit derlei negativen Formulierungen schlecht geredet zu werden. „Worlds seem to collide“ ist da nur ein Beispiel unter vielen guten Songs: Hier paaren Symphorce hymnischen Power Metal der klischeefreien Sorte mit feinem Groove und nicht zu verachtender Rock N Roll-Gitarrenarbeit. Das machen sie so gut und homogen, dass „Unrestricted“ seinem Titel entsprechend für seine Einzelteile uneingeschränkt aus allen Genretöpfen nascht, sich seine Erschaffer aber dabei keinesfalls die Finger verbrennen. Ebenfalls wichtig und positiv hervorzuheben ist, dass man bei jeder Nummer zum Punkt kommt anstatt sich übertriebenen Ambitionen hinzugeben. Qualitätsarbeit Made in Swabia.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 12.10.2010