Sycronomica "Gate" / VÖ 17.11.2006
Ganz offensichtlich hegen die Melodic Black Metaller von Sycronomica eine Vorliebe für kurze und prägnante Albumtitel. Denn war
das Erstlingswerk noch mit "Paths" betiteltet, so hört der Nachfolger nun einfach auf den Namen "Gate".
Sycronomica knüpfen mit "Gate" genau dort an, wo sie 2004 mit "Paths" aufgehört haben. So
wird dem Hörer melodischer Black Metal um die Ohren geballert, der dank seiner gekonnten Umsetzung von Anfang bis Ende zu
unterhalten vermag. Dabei bewegen sich alle Songs auf einem gleich bleibenden und durchwegs soliden Niveau, wobei sich aber
auch nach mehrmaligem Hördurchgang kein großer Hit herauskristallisieren möchte. Für das mangelt es den Songs am nötigen
Widererkennungswert, auch wenn die Kompositionen an sich sehr gelungen sind. Denn die Band ist hörbar darum bemüht auf
eine möglichst variationsreiche Art zu unterhalten, sei es nun mit wechselnd
deutschen und englischen Texten oder dem einweben
von epischen und teils leicht folkloristischen Melodien. Zusätzlich versteht die Band aber auch ihr schwarzmetallisches Handwerk
ganz ordentlich, was im Gesamten aus "Gate" eine wirklich hörbare Angelegenheit macht. Einzig das Fehlen von wirklichen
Ohrwurmmelodien und packenden Momenten verhindert an dieser Stelle, dass ich zu weiteren
lobenden Worten
aushole. Somit bleibt mir nur noch die Nennung von einigen Anspieltipps übrig, die da wären: der rasante Opener "Beyond the Gate
of Light", das gleichwohl aggressive wie auch monumentale "Vom Ende und Anfang" und das atmosphärisch dichte "Nachtwanderung".
Alles in allem bietet "Gate" dem geneigten Hörer ca. 49 Minuten solide Melodic Black Metal
Unterhaltung, bei der keine wirkliche Langeweile aufkommen mag. Somit ist dieser Silberling wohl am ehesten was für den kleinen
Hunger zwischendurch, wobei die vorhandene Songkost jenen Hunger auf durchaus gelungene Weise zu stillen vermag.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de /
13.11.2006