Sweatmaster „Animal“ / VÖ 13.07.2007

 

 

Dass es im hohen Norden Europas nicht nur Black und Death Metal gibt sondern auch erstklassigen Rock ´n´ Roll ist seit den Hellacopters oder Turbonegro kein Geheimnis mehr. Auch in Finnland gibt es Vertreter der erdigen Rockschiene, fernab vom schwülstigen Gothic-Pop der Marke HIM oder The 69 Eyes. Sweatmaster heißt ein Trio aus der finnischen Hafenstadt Turku, das nun mit „Animal“ sein drittes Album an den Start gebracht hat.

 

Sänger/Bassist Sasu Mykkänen, Gitarrist Mikko Luuko und Schlagzeuger Matti Kallio verarbeiten in den zwölf neuen Stücken in gut einer halben Stunden so ziemlich alle Trademarks die derzeit (oder auch schon länger) für gute Rock-Musik stehen. Da die Jungs seit Ende der 90er aktiv sind, will ich ihnen gar nicht vorwerfen, auf irgendeinen Trend aufgesprungen zu sein. Beim Durchhören fühlt man sich aber stets an Bands wie The White Stripes, die Beatsteaks, The Darkness, Jet oder auch Klassiker wie AC/DC oder gar The Ramones erinnert. Das mag alles andere als innovativ sein, Spaß macht das Album trotzdem. Und da jeder Track seinen eigenen Charakter hat, wird die Platte auch nicht langweilig. Mir persönlich gefallen das hymnische „Cut up in half“, das rotzige ”Dead Legs” und das Ramones-artige „Everybody thinks they know you´ve got a broken Heart” am besten. Textlich bewegt man sich fernab jeder Vögel- und Sauf-Klischees. Die von Sänger Sasu intelligent verfassten Lyrics drehen sich zwar auch um Zwischenmenschliches („World of Disease“), geben sich aber auch sozialkritisch („In Limbo“) oder nehmen sich selbst („Filler“) oder sie „Szene“ („Calling Satan, let me in“) auf die Schippe. Unter dem Strich bleibt ein kurzes sehr partytaugliches Rock ´n´ Roll-Album, welches Anhänger der oben von mir genannten Bands durchaus einmal antesten sollten.

 

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 29.07.2007