Swashbuckle „Back to the Noose“ / VÖ 24.07.2009

 

 

 

Rein optisch und konzeptionell waren Swashbuckle aus New Jersey mir ob ihrer Affinität zu Running Wild und vor allem Alestorm anfangs nur eine skeptisch gehobene Augenbraue wert. Glücklicherweise entpuppt sich deren Debüt „Back to Noose“ nicht als die 234.325. Schunkel-Metal-Platte.

 

Anstelle von feucht fröhlichen Trinkhymnen stehen auf diesem Album nämlich durchaus solide Thrash-Geschosse, die in ihren besten Momenten zwar auch ein paar eingängige Kanten haben, insgesamt aber recht forsch nach vorn hämmern, hier und da nett riffen und angenehm rau aus den Boxen prasseln. Wenn Swashbuckle das Gaspedal mal ganz weit durchtreten, kommt dabei die überfallartige Mitsingnummer „We sunk our battleship“ heraus. Apropos mitsingen: Auch wenn wir es hier in erster Linie mit einem Thrash-Scheibchen zu tun haben, wird oft und gern auf einen Refrain in Gangshout-Manier gesetzt. Das alles ist natürlich immer noch nicht die ganz große Sensation und erfindet trotz guter Ansätze  sicher nicht das Rad neu. Weitaus außergewöhnlicher wird es nämlich zwischen den eigentlichen Metalsongs, wenn Swashbuckle mit karibischen Instrumentalzwischenspielen (Steel Drum – Yeah!) und sonstigen Südsee-Klangkulissen aufwarten. Hierbei kommt man nämlich durchaus mal ins schmunzeln, da vor allem den klischeetriefenden Dialogen („Rime of the Haggard Mariner“) häufig ein feiner Sinn für Humor und Selbstironie innewohnt. Dass die Thrash-Stücke dazwischen bisweilen verdammt kurz sind, fällt meines Erachtens nach nicht wirklich negativ ins Gewicht, da „Back to Noose“ auch so seinen Unterhaltungswert besitzt. Spaß verstehen sollte man aber dennoch, wenn man sich dieses Teil in den Schrank stellen will, denn das hier klingt so, als würden die alten PC-Spielehelden aus „Monkey Island“ sich an Slayer, Sodom und alten Anthrax versuchen. Wer von dieser Beschreibung nicht in die Flucht geschlagen wird, darf gern mal ein Ohr riskieren.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 01.08.2009