Swallow the Sun "Hope" / VÖ 09.02.2007
Aus dem gelobten Land des Metals, sprich aus Finnland, beehren uns die Herren von Swallow the Sun mit ihrem neusten Werk "Hope".
Und war schon dessen Vorgänger, dass 2005 veröffentlichte "Ghosts of Loss" ein kleines Meisterwerk, so entpuppt sich der aktuelle
Streich der finnischen Doom / Death Metal Formation als eine wahre Genreperle.
Ein solch wunderschön düsteres und bedrückendes Album wie "Hope" kann eigentlich nur aus einem Land wie
Finnland kommen. Jenem Land, das immer wieder von einem langen Winter und endlos scheinenden Nächten heimgesucht wird. Und "Hope" spiegelt in seiner
musikalischen Essenz genau dies wieder, wird dem Hörer mit jeder gespielten Note das Gefühl einer kalten und trostlosen Winternacht vermittelt.
Schwere Gitarrenriffs, die wie ein undurchdringliches Schneegestöber aus den Boxen
wehen, der bösartige Grunzgesang von Mikko Kotamäki und ausladende
Melodiestrukturen, die in solch einer Intensität nur von einem düsteren Geist erdacht werden können, lassen eine durch und durch hoffnungslose
Atmosphäre entstehen. Trotzdem gibt es auf diesem Album auch immer wieder bezaubernde Momente, in denen sogar so was Ähnliches wie
Hoffnung mitschwingt. Dies immer dann, wenn entweder jene kleinen aber feinen Keyboard- oder auch Gitarrenmelodien zum tragen kommen, oder wenn
Mikko Kotamäki auch mal seine klare und sehr emotionale Gesangsstimme erklingen lässt. Aus all diesen erwähnten Attributen formt die Band eine wahre Flut
an Hammersongs wie z.B. den mächtigen Titeltrack, bei dem sich treibende und gemächliche Gitarrenparts ablösen, "The Justice Of Suffering" bei dem Jonas Renkse
(Katatonia) als Gastsänger zu hören ist, "Don't Fall Asleep" das mit dezentem Frauengesang veredelt ist und todtraurig daherkommt, "No Light, No Hope"
das mit einem sehr einprägsamen Groove aufwartet oder auch das zähflüssige "Doomed to Walk the Earth". Ebenfalls sehr gelungen ist aber auch die Coverversion
"These Low Lands", im Original von den genialen aber leider nicht mehr existierenden Timo Rautiainen & Trio Niskalaukaus, bei dem Tomi Joutsen (Amorphis) sein
mächtiges Grunzorgan ertönen lässt. Alles in allem ergibt das über 60 Minuten musikalische Top-Unterhaltung, an der sich so manch andere Band ein
Vorbild nehmen kann und die dafür sorgt, dass man sich dieses Album noch so gerne mehrmals anhören wird.
"Hope" ist nicht mehr und nicht weniger, als ein weiteres finnisches Qualitätsprodukt. Alle, die es gerne
düster und melancholische haben, die auf der Suche nach einem mächtigen Doom und Death Metal Mix sind, oder die einfach Fans von
Swallow the Sun sind, sollten sich dieses Album schleunigst zulegen.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de /
01.02.2007