Sturm und Drang „Learning to Rock“ / VÖ 24.08.2007

 

 

Eine extreme junge, aufstrebende Band veröffentlicht dieser Tage ihr Debüt, welches den Titel „Learning to Rock“ trägt. Die fünf Herren nennen sich Sturm und Drang und kommen – der Name verrät es – aus Finnland. Äh, egal. Jedenfalls hat man ein Durchschnittsalter von zarten 16 Jahren vorzuweisen, macht aber nicht mal ansatzweise die Musik, die man von solchen Jungs erwarten würde.

 

Denn Sturm und Drang verwursten auf ihrem Debüt „Learning to Rock“ keineswegs Bands, die ihnen das rocken mutmaßlich in jüngster Vergangenheit beigebracht haben, sondern eher die Helden ihrer nicht mehr ganz jugendlichen Väter. Entsprechend klingt zum Beispiel die erste Single „Rising Son“ nach den 80ern und dem seinerzeit schwer angesagten Hardrock mit mehrstimmigem Gesang im Chorus. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch „Mortals“, das alles in allem leider sehr bieder und unspektakulär aus den Boxen tönt. Dieses Problem können die Rocker-Küken im Verlauf dieses Albums leider nur selten abschütteln, auch wenn man handwerklich zu keinem Zeitpunkt Grund zur Kritik geboten bekommt. Viel mehr sind Sturm und Drang offensichtlich noch nicht mutig genug auch einmal eigene, unvorhersehbare Wege zu bestreiten. Trotzdem variiert zumindest die grobe Ausrichtung der Songs im Verlauf des Albums mehrfach, was der Platte gut zu Gesicht steht. Wirklich packend oder gar atemberaubend macht leider auch dieser Fakt die Sache nicht, denn „Learning to Rock“ ist zwar gut gemacht, aber nicht dazu in der Lage einen wirklich zu erfassen und mitzureißen. Stücke wie „Forever“ hat man beispielsweise von Sonata Arctica schon deutlich besser gehört, „Indian“ zeigt dass die Newcomer auch in der Lage sind ruhigere Töne anzuschlagen, aber für eine Gänsehaut reicht es einfach unterm Strich noch nicht. Somit bleibt festzuhalten, dass Sturm und Drang für ihr Alter an ihren Instrumenten und in kompositorischer Hinsicht schon beachtliche Fähigkeiten vorweisen können. Dummerweise ist der Erstling der minderjährigen Truppe frei von allen Ecken und Kanten und ich glaube auch nicht, dass sie damit groß bei ihren Gleichaltrigen (Mädels) landen können. Dafür wird dieses traditionelle Stück Hardrock zumindest Mama und Papa ein nostalgisches Lächeln ins Gesicht zaubern.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 28.08.2007