Stuck Mojo "Southern Born Killers" / VÖ 29.02.2008
An dieser Stelle nun mein Geständnis, dass ich schon seit eh und je eine gewisse Vorliebe für gutgemachten Hip Hop hege. Ich meine
nun aber jedoch nicht jenen Müll, den wir heutzutage von Kommerzschlampen wie 50 Cent und Eminem vorgesetzt bekommen, sondern Hip Hop
der guten alten Schule wie man ihn von NWA, Run D.M.C oder auch Ice T her kennt. Und dementsprechend bin ich auch ein Fan des
so genannten Rap-Metals, wobei man wohl Rage Against the Machine als die bekanntesten Vertreter dieses Genres bezeichnen kann.
Aber auch Stuck Mojo sollten dem Genre-Kenner durchaus ein Begriff sein, womit auch der Bogen zu der nun folgenden CD-Rezension geschlagen ist,
da sich genau jene Band nach fast 5-Jahren funkstille wieder zurückmeldet.
Im Hause Stuck Mojo ging es schon immer turbulent zu und her. Von internen Krisen bis hin zu
Drogenproblemen, das volle Packet wurde über die Jahre geboten. Mehr als nur einmal war sozusagen Schicht im Schacht und die verschiedenen Mitglieder
widmeten sich anderen Projekten (u.a Fozzy). Doch Todgesagte leben bekanntlich länger und mit "Southern Born Killers" liegt nun nicht
nur ein neues Album vor, nein, es ist sogar eine Europatour zusammen mit Ektomorf geplant
(die nebenbei bemerkt von sounds2move präsentiert wird, Red.). Und ich für meinen Teil muss sagen,
dass ich mich auf diese Tour ziemlich freue, da Stuck Mojo mit "Southern Born Killers" ein fettes Album abliefern. Ausgestattet
mit einer ausgeprägten Hip Hop Attitüde grooven sich Stuck Mojo durch 10 Tracks, die allesamt nicht nur durch ein sehr kurzweiliges
und eingängige Wesen zu gefallen vermögen, sondern auch einen angenehmen Old School Touch aufweisen. Sicherlich, jeder "wahre"
Metal-Head wird bei waschechten Rap-Metal Tracks wie "Southern Born Killers" und "Open Seasons" schreiend und sich die lange
Mähne raufend Reißausnehmen, während der Genre-Liebhaber goutierend im Takt der Musik mit dem Kopf mitnicken wird. Und wenn
dann noch ein Song mit "Metal is Dead" betitelt ist, dann ist wohl für jeden Metal-Fan das Maß aller Blasphemie erreicht,
auch wenn sich der Song schlussendlich als ordentlich aggressiver und durchwegs gelungener Crossover-Track entpuppt. Mit "Yoko"
wird ein vergleichsweise entspannter Song zum Besten gegeben, da sich der Song nur langsam aufbaut, während das abschließende
"Home" mit einer ungewohnt positiven Grundstimmung überrascht und das Album somit würdig ausklingen lässt. Daher kann auch
konstatiert werden, dass Stuck Mojo eigentlich alles richtig machen, vorausgesetzt man kann mit der Musik
grundsätzlich etwas anfangen, da der Hip Hop Anteil schon beträchtlich ausfällt
und die bekennenden Wrestling-Fans gar nicht versuchen sich beim Massengeschmack
- oder besser
gesagt beim Metallergeschmack - anzubiedern, sondern lieber konsequent und daher auch glaubwürdig ihr Ding durchziehen. Aber
genau so muss es auch sein!
"Southern Born Killers" ist wie schon erwähnt ein fettes Album geworden, das mir persönlich
mehr als nur gut gefällt. Daher möchte ich dem toleranten und sich zu diesem Genre bekennenden Musikliebhaber dieses Album auch
tunlichst empfehlen, da Stuck Mojo damit dem dahindarbenden Rap-Metal endlich wieder neuen und vor allem auch hörendwerten Aufwind
verleihen.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de /
16.02.2008