Strapping Young Lad "The New Black" -  VÖ 14.07.2006

 

 

Devin Townsend, Mastermind von STRAPPING YOUNG LAD, konstatiert, dass das Konzept der vorliegenden CD auf der Verachtung gegenüber der Musikszene basiert, obwohl man Teil eben dieser ist. Paradox, aber "The New Black" klingt tatsächlich wie eine Parodie, wenn man bedenkt auf welche Art und Weise hier verschiedene Genres zusammenfinden. Allerdings nahezu perfekt und intelligent umgesetzt.

 

Einflüsse? Alles! Sagen wir so: Industrial und Thrash sind das Fundament. Das Erfassen des Gesamtwerks stellt eine Herausforderung dar, die einiger Durchläufe bedarf. Dafür sind die 11 Stücke einfach zu Komplex. Trotzdem stellt man später erstaunt fest, dass die CD eine gute Portion Eingängigkeit besitzt. Unterstreichen tut dies eine Fülle genialer Melodien. Mal sind es Gitarrensoli, mal Synthesizer die dazu beitragen. Mit einer heftigen Intensität verbindet die Band nahtlos ruhige und brachiale Momente auf eine Art, die es so bisher nicht zu Hören gab. Kein sinnloses aneinanderreihen, sondern hochtechnisch und durchdacht zu einer überragenden Mischung zusammengesetzt, die eigentlich einer neuen Sparte zugeordnet werden muss. Von Musical bis Growls (und alles was dazwischen liegt) trägt der Kanadier Devin Townsend dabei fast alles vor. Eine erstaunliche gesangliche Leistung, von der sich der Hörer hier überzeugen kann. Textlich gibt es dazu einige humorvolle und scharfsinnige Seitenhiebe in Richtung Metal-Szene.

 

Ein extremes und fremdartiges Album - einfach wahnsinnig. Gleichzeitig eine der interessantesten Veröffentlichungen in diesem Jahr und ganz klar der bisherige Höhepunkt in der Diskographie von STRAPPING YOUNG LAD.

 

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 03.07.2006