Still Remains „The Serpent“ / VÖ 03.08.2007

 

 

Metalcore machen im Moment ziemlich viele Bands. Es gibt sie wie in jedem Genre, die guten Bands, die sich weiter entwickeln und eben welche, die kontinuierlich das gleiche machen, egal ob nun im Guten oder schlechten. Still Remains gehören zur ersten Kategorie. Warum? Lest selber.

 

Das Debüt „Of Love And Lunacy“ von 2005 war schon ein richtig geiles Album. Metalcore mit Keyboards der Marke Soilwork aber auch Bleeding Through, Melodien en masse und ein Sänger, der viel brüllt aber auch zusammen mit dem Gitarristen Mike Church gerne mal klar singt. Zwei Jahre später stehen drei neue Bandmitglieder in den Reihen von Still Remains und das brachte einiges an frischem Wind mit. Ob „The Serpent“ noch Metalcore ist oder nicht soll an der Stelle jeder selber entscheiden. Fakt ist, dass die Moshparts oft unter den Tisch fallen, die Keyboards sind nicht nur weiterhin wie bei Soilwork, sondern gehen auch in Richtung Eurodance und erinnern so des Öfteren an das Debüt einer so Metal-fremden Band wie The Killers. Aber die größte Neuerung ist der Gesang. Sänger T.J. Miller schreit nicht mehr so viel vor sich hin, sondern er singt deutlich mehr klar. Was auf dem Debüt meistens noch im Duett mit Gitarrist Mike Church stattfand, ist auf „The Serpent“ häufig zu einem unabhängig voneinander oder im Wechsel (wie im Übersong „Dancing With The Enemy“) vorgetragener Sangeswechsel. Von den Übersongs gibt es erneut einige, sogar zu viele um sie alle aufzuzählen, weil sie so die anderen ebenfalls guten Songs vielleicht in den Hintergrund drängen würden. „The Serpent“ hat so viele verschiedene Klangfarben und Facetten aufzuweisen wie es nicht viele Alben dieser Stilistik in der jüngeren Vergangenheit hatten. Emo-lastige Songs wie besagtes „Dancing With The Enemy“ oder „Sleepless Nights Alone“, etwas ruhiges wie „Maria“, altbekanntes wie „Anemia In Your Sheets“ oder sogar einen richtigen Brecher wie das abschließende „Avalanche“.

 

Still Remains sind mit ihrem zweiten Album zurück. Und wie sie das sind! „The Serpent“ ist sicherlich eines der größten Highlights 2007 und bietet ein äußerst gelungenes, modernes Metalalbum, das vom altbekannten Metalcore genauso wenig zurückschreckt wie vor The Cure-Melodien. Ganz großes Kino!

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 01.08.2007