Still Remains „Of Love and
Lunacry” – Plattenkritik / VÖ 02.05.2005
Mit Still Remains kommt schon wieder ein angesagter
Metalcore Act aus den Staaten zu uns nach Europa. Das Sextett aus Detroit legt
mit seinem Debüt „Of Love and Lunacry“ knapp 50 Minuten New Wave
of American Heavy Metal in Reinkultur vor.
Der Deal mit Roadrunner Records kommt natürlich nicht von
ungefähr. So konnten die Jungs um Sänger TJ Miller schon im Umkreis
ihrer Heimat für Aufmerksamkeit sorgen, was ihnen Support-Slots für As I
Lay Dying und andere bekannte Größen beschaffte. Dieser Tage sind Still
Remains im Rahmen der Roadrunner Roadrage Tour mit Trivium und 3
Inches of Blood unterwegs um sich auch hierzulande einen Namen zu machen.
Die Produktion von „Of Love and Lunacry“ wurde in die Hände
von Garth Richardson (Rage Against the Machine) gelegt, was sich als
absolut richtig erweist. Denn eines kann man diesem Album mit Sicherheit nicht
absprechen und das ist eine fette, runde Produktion. Damit allein ist es natürlich
nicht getan. Still Remains verstehen ihr Handwerk und auch Vocalist TJ gibt sich
weder bei melodischen Parts, noch bei tiefen Growls irgendwelche Blöße. Doch
Still Remains geht es wie den unzähligen anderen Newcomern, die dieser Tage
versuchen im angesagten Bereich Metalcore Fuß zu fassen: „Killswitch
Engage – ich hör dir trapsen“. Diese Kombo, die ebenfalls bei
Roadrunner Records in Lohn und Brot steht, ist nun mal momentan das Maß der
Dinge. Und daran können trotz guter Songs auch Still Remains (noch) nichts ändern.
Abgesehen davon würde ich persönlich auch Triviums „Ascandancy“
noch einen Tick stärker einstufen als dieses Album. Fans des Genres wird’s
wohl kaum vom Kauf abhalten und das kann man ihnen nicht verdenken, denn „Of
Love and Lunacry“ ist nun mal 100% NWoAHM. Doch mir fällt es langsam immer
schwerer diese ganzen „neuen Sterne am Firmament“ noch auseinander zu
halten.