Steel Panther "All you can eat" / VÖ 28.03.2014

 

 

 

Von den Machern von "17 Girls in a Row", "Asian Hooker" und "It won't suck itself" kommt jetzt der neue Schlüpferstürmer "All you can eat". Darauf enthalten würdige Nachfolge-Songtitel vom Schlage eines "Gangbang at the old Folks Home", "Fucking my Heart in the Ass" und "B.V.S." (Big Vagina Syndrome). Oder anders ausgedrückt: Steel Panther haben eine neue Platte am Start und lassen damit einmal mehr den Pudel-Metal hochleben, als gäbe es kein Morgen.

 

Damit dürfte klar sein, dass niemand feingeistige Denkermusik zu erwarten hat, sondern eine Truppe, die nur deshalb nicht für total geschmacklos erklärt wird, weil sie einfach so wunderbar und grenzenlos drüber ist, dass man sie weder ernst nehmen will noch kann. Auffällig ist dabei auch, dass man auf "All you can eat" die Grenzen des guten Geschmacks noch ein ganzes Stückchen großzügiger definiert als auf den beiden Vorgängern ohnehin schon. Alles muss noch ein wenig obszöner und extremer sein, die Spirale der Fickwitze wird kontinuierlich weiter gedreht - diesen Preis müssen Steel Panther mit ihrem selbst auferlegten Dogma eben zahlen. Flotte Sprüche und sympathischer Größenwahn (siehe Cover) reichen längst nicht mehr, es muss auch ordentlich derber Humor dazu, damit die Mischung auch so richtig zündet. Wenn man ehrlich ist, wäre "All you can eat" chauvinistischer Fick-Humor, wenn die Songs drum herum nicht so hochklassig und überzeugend wären. Getreu dem Motto: Wenn schon Fäkalwitze, dann bitteschön auf höchstem Niveau - wenigstens musikalisch. Und da kann man dem Spandex-Quartett nun wirklich keinen Vorwurf machen, denn Image hin oder her wissen Michael Starr und Co. unbestritten was Sache ist und wie ein guter Glam Metal-Song zu klingen hat. Da wird den Majas mit "Party like tomorrow is the End of the World" mal dezent der Dauerwellen-Mittelfinger gezeigt, "Bukakke Tears" entpuppt sich als famose Power-Ballade, der gefällige Midtempo-Chorus von "Gangbang at the old Folks Home" überzeugt auf Anhieb und rein musikalisch hätten Mötley Crüe "Fucking my Heart in the Ass" auch kaum besser hinbekommen. Und wenn man ehrlich ist, sind die Anspielungen der Panther hin und wieder sogar ziemlich lustig, wenigstens aber einen amtlichen Schmunzler wert. Letztlich ist bei Steel Panther so gesehen alles beim Alten, denn wer den Pudel Metal liebt, aber auch herzlich über ihn lachen kann und beim erstbesten Muschiwitz nicht rot wie eine Pufflaterne wird, macht mit "All you can eat" rein gar nichts falsch.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de