Steak Number Eight "The Hutch" / VÖ 22.04.2013
Was
klingt wie die Bestellung im Barbecue-Restaurant eures Vertrauens, ist
in Wirklichkeit der Name einer jungen Band, die uns mit "The Hutch" ihr
drittes Album ans Herz legt. So bescheuert ein Bandname wie Steak
Number Eight auch sein mag, die Jungspunde nehmen sich und ihre Musik
absolut ernst und frönen dabei der nicht unhippen Mixtur aus
Post-Hardcore und Sludge Metal.
Im Klartext klingen die Belgier mal noisig, hin und wieder auch etwas
schrammelig (was für ein gewisses Grunge-Aroma sorgt) und bisweilen
auch verwaschen. Das entspricht natürlich ganz dem Genre-Credo,
versetzt Soundfetischisten aber nicht wirklich in Verzückung. Wer sich
jedoch in dieser Sparte zu Hause fühlt, wird an den oft hypnotischen
Songs des Quartetts durchaus Gefallen finden. Regelmäßig durchbrechen
Steak Number Eight ihre wabernden Sludge-Wolken mit teils wüsten
metallischen Ausbrüchen ("Exile of our Marrow", "Black Eyed"), was "The
Hutch" - je nach dem ob man es positiv oder negativ ausdrücken will -
unvorhersehbar oder zerfahren wirken lässt. Eindeutiger wird das
Urteil, wenn eine gewisse Hymnenhaftigkeit Einzug hält, so wie bei
"Phototonic". Dann reichen Steak Number Eight dem Hörer gewissermaßen
die Hand, buhlen um dessen Aufmerksamkeit und zeigen sich von ihrer
Schokoladenseite. Häufig ist andererseits eine Nähe zu alten Mastodon
nicht von der Hand zu weisen, wobei man auch die Sperrigkeit der
Erstwerke der mittlerweile im breiten Mittelfeld der Musikgeschmäcker
angelangten Amis übernommen hat. Das mag mancher heroisch als kultig
bezeichnen, andere empfinden es schlicht als zu fordernd, um wirkliche
Begeisterung für diese fast 72 Minuten Musik entwickeln zu können. In
Szenekreisen wird "The Hutch" sicher viele (neue) Freunde finden,
während gemäßigter interessierte Hörer bei Bands wie Baroness definitiv
erst einmal besser aufgehoben sind.
Markus Rutten - www.sounds2move.de