Stam1na „Raja“ / VÖ 27.06.2008

 

 

Erinnert sich noch jemand an die durchgeknallten Finnen von Stam1na, die auf der letzten Tour von Apocalyptica für den einen oder anderen Lacher gut waren? Nach ihrer mehr als sympathischen Stippvisite bringen die Vier ihr neues Album „Raja“ nun auch im Rest Europas auf den Markt, nachdem die Scheibe in der Heimat bereits seit Februar erhältlich ist und dort auch prompt an die Chartspitze kletterte.

 

Einen ähnlichen kommerziellen Erfolg wird die Truppe hierzulande mit ihrem Silberling definitiv nicht schaffen. Nicht dass die Thrash-Happen der Nordlichter qualitativ minderwertig wären oder die Produktion völlig in die Hose gegangen wäre. Nein, eigentlich stimmt hier die Qualität. Allerdings bleiben aufgrund der Sprachbarriere ausnahmslos alle Kalauer und sonstige textliche Inhalte auf der Strecke. Das macht bei einer Band wie den Schunkelbuben von Korpiklaani natürlich rein gar nichts aus, aber im Falle von Stam1na werde ich einfach nicht warm mit den Songs. Irgendwie fehlt mir der Bezug, ein Aufhänger, um mich voll und Ganz auf „Raja“ einzulassen. „Lääke“ ist an und für sich eine gute Nummer, deren mehrstimmige Gesangslinien für einen hymnischen Charakter sorgen. Auch „Kädet Vasten Lasia“ ist an und für sich interessant, was nicht zuletzt an den unzähligen allein in diesem Song eingesetzten Gesangsstilen liegt. Doch das absolute Highlight suche ich bis zum heutigen Zeitpunkt vergebens. Dabei bin ich wirklich niemand, der nach einem oder zwei Durchläufen einer Platte sofort mit einem oberflächlichen Urteil bei der Hand ist. Doch „Raja“ macht es einem nicht einfach über längere Zeit an der Scheibe dran zu bleiben. Wenn Stam1na auf der Bühne stehen, die Stimmung mit ihrer unterhaltsamen Art auflockern und man dann noch den Druck einer anständigen PA spürt („Raja“ hätte stellenweise etwas mehr Dampf vertragen können), wird die Sache vermutlich anders aussehen, denn live konnte die Band mich schon nach wenigen Minuten überzeugen. Aus der Konserve sieht die Sache leider aus oben genannten Gründen weniger rosig aus.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 30.06.2008