Staind „Staind“ / VÖ 22.09.2011


 

 

Eines bereits vorweg: Staind melden sich zurück – und das stärker denn je! Nachdem sich die Herren der vernichtenden Kritik anlässlich der angestrebten Chartplatzierung der Vorgängerscheibe und des darauf vorzufindenden Gesamtpakets stellen mussten, meistern Staind mit ihrem selbstbetitelten 7. Studioalbum gekonnt die Herausforderung und liefern gewohnt hohe Qualität. Textlich bewegen wir uns weiterhin auf dem Gebiet des emotionalen Chaos in Sachen Liebe, Herzschmerz und Trauer. Allerdings ist der Stil ein völlig anderer – nämlich selbiger, den man sich seit „The Illusion of Progress“ zurück gewünscht hat!

Bereits im Opener „Eyes wide open“ wird klar, dass die Zeiten des puren Alternative Rocks vorüber sind. Nicht nur hier werden Erinnerungen an alte „Dysfunction“-Zeiten wach. Sänger Aaron Lewis präsentiert die ganze Bandbreite seiner Stimme und kann sowohl durch seinen „Schwiegermama-wird-ihn-lieben“-Klargesang bestechen wie auch durch aggressiv angehauchte Shouts. Das Gleichgewicht aus Rock-Balladen („Not again“, „The Bottom“) und treibenden Nummern mit Alternative/Metal-Schlagseite ist gefunden und eingehalten. Staind kehren auf ihrem aktuellen Silberling wieder zu ihren Wurzeln zurück, ohne dabei den nötigen Fortschritt vermissen zu lassen und bedienen sich Stilen und Songkomponenten, die zu Anfangszeiten schnellen Anschluss fanden – und das ist auch gut so! Aus Fehlern lernt man bekanntlich, die Herren aus Massachussets haben es auf alle Fälle getan. Genügend Nachfolgematerial zum Nonplusultra-Song „It’s been awhile“ ist in jedem Fall vorhanden.

Endlich wieder ein Staind-Album, von dem man garantiert länger etwas hat. Lassen wir an dieser Stelle einfach mal die obszön wirkende Kollaboration mit Snoop Dogg in „Wannabe“ unkommentiert stehen. Wir bleiben also beim Fazit: Staind melden sich zurück – und das stärker denn je!

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de