Staind „Live From Mohegan Sun“ / VÖ 08.06.2012
Ähnlich
wie ihre Tourkollegen von Godsmack schießen auch Staind 2012 ihr erstes
Live-Album aus der Hüfte. Knackig gefüllt mit einer satten Spielzeit
von ca. 75 Minuten und insgesamt 16 Tracks geht es also frisch ans Werk
– so könnte man fast meinen. Ausgewählt wurde das Konzert während der
letztjährigen, anlässlich des selbstbetitelten Studioalbums
stattfindenden Tour im Casino „Mohegan Sun“ in Conneticut. Na
dann hören wir doch einmal rein. Gleich zu Beginn muss ich feststellen,
dass scheinbar am Live-Aufzeichnungs-Equipment an der falschen Stelle
gespart wurde. Was im Falle von Godsmack ziemlich fett rüber kommt,
erscheint im Falle von Staind stellenweise schlichtweg zu dünn. So ist
es für mich persönlich ziemlich verwunderlich, dass das Stimmvolumen
des Frontmanns Aaron Lewis ziemlich – nun ja – bescheiden zum Vorschein
kommt. Zumal ich bei einer Show der letzten Tour dabei war und gerade
besagtes Stimmvolumen unglaublich packend und überzeugend wirkte. Die
dargebotene Bandbreite kann da zwar einige Punkte wett machen, aber
eben nicht komplett ausbügeln. So präsentieren Staind sich von den
bekannten Seiten – ob nun rockig („Spleen“) oder melancholisch bis hin
zu balladesk („Outside“, „It’s been a While“). Die Setlist gleicht so
ziemlich derer, die während der Show in Berlin präsentiert wurde. Ich
möchte nur ungern Kritik üben, weil gerade Staind für ihre
eindrucksvolle Livedarbietung bekannt sind, aber irgendwie werde ich
das Gefühl nicht los, dass es eventuell besser gewesen wäre, man hätte
eine andere Show ausgewählt, um hier eine solide Leistung auf Platte zu
pressen. Vielleicht war es einfach nur die Tagesform. Vielleicht lag es
auch an den Gegebenheiten vor Ort. Vielleicht spielte die Technik
einfach nur nicht richtig mit. Vielleicht war es aber auch eine fatale
Mischung aus allem genannten. Schade, kennt man von Staind doch
eigentlich eine ganz andere Qualität. Es
ist nur fraglich, ob es die geplante Veröffentlichung der dazugehörigen
DVD dann wirklich besser macht, wenn die Live-CD schon so zerrissen
wurde. Wir sind und bleiben gespannt. Vanessa Vogl
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