Stahlmann „Quecksilber“ / VÖ 20.01.2012

 

 

 

Ein kurzer Rückblick. 2008 bzw. 2009: Kaum gegründet und die erste EP („Herzschlag“) veröffentlicht, schon liegen einem Fans und Kritiker zu Füßen. Gleich zu Beginn gilt es sich auf den großen Festivals zu beweisen. Erfahrungen werden an der Seite von Genregrößen wie MONO Inc., In Extremo oder Saltatio Mortis gesammelt. 2010: Veröffentlichung des Debüts „Stahlmann“ – überwältigende Resonanz an positiver Kritik, Tour als Support von Eisbrecher. 2012: Veröffentlichung des Zweitlings „Quecksilber“ und anstehende Tour mit Project Pitchfork. Eine steile Karriere, die die Göttinger da bislang schon vorzuweisen haben.

Das Trio wirkt wie eine Mischung aus Eisbrecher, Oomph!, Megaherz und alten Unheilig (neiiiin, ich meine nicht den neuen Kram von wegen „Wir waren geboren, um zu leben“). Eingängig wie Sau („Tanzmaschine“, „Engel der Dunkelheit“) und unglaublich treibend. Stampfende Melodien, treibende Beats – kombiniert mit der wirklich dunklen Stimme des Sängers Mart („Asche“) präsentieren Stahlmann nicht nur den klischeebehafteten Düster-Rock („Am Abgrund“). Ich bin mir sicher, dass „Quecksilber“ schnell die Tanzflächen der Gothic- und Szenediscotheken für sich einnehmen wird, denn das ist, was der aktuelle Silberling wohl am Besten kann. Ich gehe jede Wette ein, dass gerade bei den treibenden Nummern keine Stirn und kein Kleidungsstück trocken bleiben wird.

Lässt man die Club-Version von „Tanzmaschine“ mal außen vor, fällt die Spielzeit schon recht dürftig aus. Eine knappe halbe Stunde, die die Göttinger zwar perfekt nutzen und sich wunderbar darstellen, aber ein oder zwei Songs mehr hätten es dann doch sein dürfen. Nichtsdestotrotz, ein früher Must-Have für 2012 – gerade für Liebhaber dieses Genres. Wer sich mit dem ersten Album schon anfreunden konnte, wird es definitiv auch mit dem Nachfolger können. Für Neulinge – mich eingeschlossen – gilt: ANSTECKUNGSGEFAHR. „Quecksilber“ macht verdammt süchtig, und das Verlangen nach mehr steigt konstant an.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de