Spiritual Beggars „Live Fire" / VÖ 27.01.2006

Mit „Demons“, ihrem aktuellen Studioalbum, haben Spiritual Beggars nicht nur ein verdammt starkes Album abgeliefert, sondern auch den Geist der rockigen 70er Jahre wieder aufleben lassen. Somit passt es nun auch ganz gut dass „Live Fire“, die erste DVD aus dem Hause Spiritual Beggars, sich nicht der Gegenwart oder der Zukunft, sondern ganz und gar der Vergangenheit widmet.

Der Zuschauer wird auf eine Zeitreise in das Jahr 2003 mitgenommen, als die Spiritual Beggars im Londoner „Mean Fiddler Club“ einen ihrer seltenen Liveauftritte absolvierten. Dieser bildet dementsprechend auch den Schwerpunkt dieser DVD, wobei der ganze Gig mit 54 Minuten nicht gerade übermäßig lang ausfällt. Doch dafür stimmt der Ton, der auch im wuchtigem 5.1 vorliegt und auch die Bildtechnische Umsetzung, lässt keine große Kritik aufkommen. Auch die dargebotene Leistung der Band vermag durchaus zu gefallen, da sich die Beggars von ihrer besten Seite präsentieren. Egal ob die Gitarrenfraktion, die einen Hammerriff nach dem anderen rausschmettert, oder Frontmann JB, der seinem Vorgänger Spice locker den Rang abläuft, jeder glänzt mit ordentlicher Spiellaune. Die Songauswahl umfasst hierbei alle damals erschienenen Alben, ausgenommen des Selbstbetitelten Debüts, wobei jeweils bis zu 3 Songs dem abgehenden Publikum vorgeworfen werden. Somit kommt man in den Genuss von Stücken wie „Wonderful World“, „Angel of Betrayal“ (beide vom Ad Astra Album) oder auch „Euphoria“ (vom Mantra III Album).

Die Extras fallen wie der Konzertteil eher kurz, aber dennoch qualitativ Solide und Unterhaltsam aus. So findet man Interviews mit Gitarrist Michael Amott (11 Minuten) und Sänger JB (4 Minuten), sowie auch die Tourdoku Monstergroove 03 (23 Minuten) auf der DVD vor. Zusätzlich gibt es noch eine Bandbiographie, eine Discographie die bis zum „Demons“ Album reicht, eine Slideshow und die Tourdaten der 2003 Tour, sie aber im Grunde eher sinnlos sind.

„Solide und Unterhaltsam“, so möchte ich mich nun selber Zitieren und diese DVD somit auf einen Nenner bringen. Denn falsch wurde bei der Umsetzung nichts gemacht, wobei sich das dargebotene aber auch nicht als meisterhafte Leistung entpuppt. So könnte der Konzertmitschnitt ruhig ein wenig länger und die Extras ruhig ein wenig Umfangreicher sein, aber dafür ist das ganze ohne Fehl und Tadel. Somit bleibt eine DVD, die wohl allen Fans gefallen und dem Namen Spiritual Beggars auch nicht Schaden wird.

Nando Rohner - www.sounds2move.de / 23.01.2006