SpiralArms „Freedom“ / VÖ 04.10.2013

 

 

Wer bei Musik von der amerikanischen „Eastcoast“ zwingend an einen HipHop-Clinch aus den Neunzigern denkt, der liegt weit daneben. Die beiden Hauptprotagonisten von SpiralArms, Tim Narducci und Craig Locicero, kennen sich von dort und hatten nie etwas mit Beats, sondern immer mit E-Gitarren und Drumsets zu tun. Doch die Wege gingen erst einmal auseinander, bis sich die Beiden 2004 zur Gründung von SpiralArms entschlossen, was sich über die Jahre zu einer festen, sechsköpfigen Hard-Rock-Kombo formte.

 

Im Herbst 2013 bringen die gereiften Musiker ihr zweites Studioalbum „Freedom“ heraus. Es ist ein Ohrenschmaus aus klassischen Rock-Riffs, untermalt mit gut gesetzten Pianoeinlagen und vorgetragen von der markant-rockigen Stimme von Sänger Tim. SpiralArms decken eine hohe Bandbreite mit dem Album ab. Von sehr schnellem Forward-Rock (Drugs & Alcohol) bis hin zur melancholischen Ballade „Lovers Leap“ sollte, bei satten 50 Minuten Spielzeit, für jeden etwas dabei sein. Eine klare Linie des Albums lässt sich, neben der hochwertigen Machart, jedoch nicht erkennen. Die Einflüsse der Band reichen, nach eigener Angabe, von Led Zeppelin über die Beatles bis hin zu Jimmy Hendrix. Doch schafft es die Band, den Hörer in die US-Rockszene der 70er Jahre zurück zu versetzen, ohne übertrieben kitschig retro zu wirken. Allein der Albumtitel und das selbige Lied „Freedom“ sind eine Hommage an den Sound aus Easy-Rider und endlose Stunden auf amerikanischen Highways. Da überrascht es doch, dass das Album in den USA fast drei Wochen nach dem Europa-Release erscheint.

 

Was nimmt man nun langfristig mit? „Freedom“ ist ein abwechslungsreiches, hochwertig gemachtes Hard-Rock Album, das mit dem ein oder anderen Lied doch überrascht. Dass der absolute Killer-Ohrwurm fehlt, ist zu verschmerzen, dafür wird man über elf Tracks angenehm unterhalten und bekommt einen Einblick in eine amerikanische Mentalität längst vergangener Zeiten.

 

Tobias Höfer - www.sounds2move.de