Sonne Adam
„Transformation“ / VÖ 01.04.2011
Die Herren aus Tel Aviv, die sich unter dem Namen Sonne Adam zusammen
getan haben, liefern gerade mal ein Jahr nach ihrer EP „Armed
With Hammers“ nun ihren ersten Longplayer ab. Schon beim
näheren Betrachten des dazugehörigen Artworks stellt
man eine erstaunlich düster wirkende Gestaltung dessen fest.
Die Bestätigung für die dunkle Vorahnung
erhält man bereits beim Auseinandersetzen mit dem Bandnamen.
Wer bei Sonne Adam auf eine nette deutsche Assoziation abzielt, der
irrt – und zwar gewaltig. Sonne Adam ist hebräisch
und setzt sich aus den Worten „Mensch“ und
„Hass“ zusammen. Menschenhasser also?! Nun denn,
fromm sind die eingeschlagene Richtung und die Lyrics auf gar keinen
Fall, aber das Urteil „menschenhassende
Rüpel“ würde ich dennoch nicht
unterschreiben.
Stiltechnisch bewegen sich die Israelis auf dem Gebiet
des alten Death-Metal und verleihen dem ganzen mit allerlei
Doom-Elementen ihre persönliche Note. Druckvoller Sound,
ordentlicher Einsatz von Double-Bass und Gitarre und ein gutes
Händchen dafür, genau an der richtigen Stelle das
Ganze sprichwörtlich wieder Luft holen zu lassen. Grob
– aber wirklich sehr grob – umschrieben,
könnte man die These aufstellen, dass man es hier mit einer
„Transformation“ aus den Anfängen von
Paradise Lost und einer riesigen Portion Morbid Angel zu tun hat. Ich
lehne mich noch etwas weiter aus dem Fenster und stelle einen gewagten
Vergleich zu Celtic Frost an. Stimmlich bekommen wir beinahe
beschwörend wirkendes, tiefes Gegrunze zu hören. Ab
und zu wurde eine Idee für meinen Geschmack nicht ganz zu Ende
gedacht, aber die Ansätze passen dennoch auf jeden Fall. Man
hätte hier und da auf jeden Fall noch ein Schippchen mehr
Entschlossenheit drauf packen können, das hätte
zumindest die zu verkörpernde Aggressivität noch
deutlicher zum Ausdruck gebracht. Für ein Debüt
allerdings gar nicht mal so schlecht.
Mit „Transformation“ liefern Sonne Adam einen
guten, überzeugenden – wenn auch etwas okkulten
– Death Metal-Brocken ab, der erst mal verdaut werden will.
Auf jeden Fall vorm Kauf Probehören, denn
„Transformation“ ist zweifellos eine Frage des
Geschmacks.
Vanessa Vogl
–
www.sounds2move.de