Soilent Green "Inevitable Collapse In The Presence Of Conviction" / VÖ 18.04.2008

 

 

Soilent Greens neues Werk mit dem klingenden Titel "Inevitable Collapse In The Presence Of Conviction" knüppelt uns Versatzstücke aus Death-, Grind-, Südstaatenrock und einigen anderen Einflüssen um die Ohren. Das Wechselspiel aus gutturalem Gesang und verwinkelten Gitarrenlicks, welche gleichzeitig auch gerne die Punkkeule schwingen, wobei die Songstruktur Strophe-Refrain-Strophe nicht unbedingt beibehalten wird, scheinen ein Markenzeichen dieser Kombo.

 

Die Songs tönen sehr ähnlich, was unter anderem am unentwegt in gleicher Tonlage sich entäußernden Gesang liegt. Die abgehackten Breaks stiften einige Verwirrung, in "Antioxidant" klingen Soilent Green nach solch einer überraschenden Bridge beinahe nach Impaled Nazarene. Das Schlagwerk holzt ohne Unterlass, wir bekommen eine markige Abreibung, die vierzig Minuten anhält. Hatte das Rolling Stone dieser Band nicht einmal eine ähnliche Innovationskraft wie System Of A Down nachgesagt? Nun, das kann ich nicht bestätigen, denn die Einfälle sind sich doch sehr ähnlich, die progressiven, innovativen Passagen kann ich nicht ausmachen. Es sei denn, man hält die unorthodoxen Songaufbauten für etwas unerhört Unkonventionelles. Passagenweise tönt die Soundmelange auch nach Hardcore, bisweilen, in kurzen Momenten sogar nach Standard-Metalcore, was die Tracks ein wenig austauschbar erscheinen lässt.

 

Hier einzelne Songs herauszuheben, macht kaum Sinn, da das Gesagte wirklich für jeden Track des Albums zutrifft. Stellenweise gefällt mir der Stoff (die Voicebox am Beginn von "Superstition Atimed At One's Skull"), doch dann setzt wieder das übliche Geknüppel ein, ist das nun ein neuer Song, frage ich mich, denn habe ich das vorher so nicht auch schon gehört? Und so weiter. Schlecht gemacht ist das nicht, keineswegs, aber viel zu gleichförmig, zu wenig berührend. Schade, denn mit etwas mehr Abwechslung bezüglich der Leads und vor allem des Gesanges (das hatten wir ja schon bei Meshuggah) und einer weniger punkigen Produktion könnte erheblich mehr drin sein.

 

M.E. – www.sounds2move.de / 01.06.2008