Sodom „The Final Sign of Evil“ / VÖ 28.09.2007

 

 

Mit „The Final Sign of Evil“ lassen die Ruhrpott-Thrasher Sodom ihre Anfangstage wiederaufleben. Denn nach knappen 23 Jahren entschied man sich jetzt dazu die Debüt-EP „In the Sign of Evil“ noch einmal zu veröffentlichen, jedoch auf dem vermeidlich aktuellen Stand der Dinge. Also zurück ins Studio und noch einmal eingespielt das Teil.

 

Das man damit allein niemanden vor die Tür lockt, wissen Tom Angelripper und Co. natürlich. Also kramten die Gelsenkirchener geschwind noch 7 (!) bis dato unveröffentlichte Stücke aus dieser Ära aus den verstaubten Archiven. Diese wechseln sich nun in schöner Regelmäßigkeit mit den alten Bekannten wie „Witching Metal“ oder „Outbreak of Evil“ ab. Wirklich modern oder gar zeitgemäß klingen allerdings auch die Neueinspielungen mit, da man offensichtlich bemüht war den alten „Charme“ der frühen Achtziger nicht verpuffen zu lassen. Anhänger der Anfangstage werden dies mit wohlwollender Erleichterung wahrnehmen, andere kratzen sich vermutlich erst einmal an der Rübe und fragen sich wozu überhaupt noch einmal ins Studio gegangen wurde. Und in der Tat ist auch „The Final Sign of Evil“ eher eine Hommage an die Frühphase des deutschen Thrash, denn eine wirkliche Bereicherung für die Gegenwart. Vor allem eingefleischte Fans können sich über die großzügig kredenzten Raritäten freuen, wobei schon das erste Stücke „The Sin of Sodom“ aufzeigt, warum einige Größen der heutigen Black Metal Szene Sodom zu ihren Einflüssen zählen. Denn man wäre durchaus versucht zu behaupten Sodom hätten sich ein Stück weit an der nordischen Schule der Schwarzheimer orientiert, wüsste man nicht, dass das genau Gegenteil der Fall ist. Dies kann unter musikgeschichtlicher Betrachtung durchaus interessant und aufschlussreich sein, anno 2007 aber kaum nennenswerte Akzente setzen. Auch weil man weiß, dass Sodom sich bekanntlich in qualitativer Hinsicht über die Jahre merklich gesteigert haben und es sich hierbei nur um die ersten Gehversuche jener einflussreichen Thrasher handelt, als deren Klassiker auch zukünftig eher „Agent Orange“ als „In the Sign of Evil“ genannt werden dürfte. Daran ändern auch diese Neuauflage nichts.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 30.09.2007