Sodom „Sodom“ / VÖ 21.04.2006

Der deutsche Thrash Metal lebt. Nachdem bereits vor geraumer Zeit Kreator und Destruction mit überzeugenden neuen Scheiben aufwarten konnten sind nun die Gelsenkirchener Sodom an der Reihe ein neues Werk unter die Meute zu bringen. Dabei hat sich die lange Wartezeit von satten 5 Jahren gelohnt, denn nach einer mittelmäßigen Live-Scheibe und einer DVD von Referenzklasseformat steht nun das selbstbetitelte „Sodom“ im Laden, welches durchaus das Zeug zum Klassiker haben könnten.

Erste Neuerungen fallen schnell ins Auge. Die Produktion klingt fett und klar, das Rumpeln und Brummen der Vergangenheit hat sich verabschiedet und einer klanglich einwandfreien Inszenierung Platz gemacht. Und auch die Vocals von Chefdenker und Sprachrohr Tom Angelripper klingen vielseitiger und abwechslungsreicher als auf jeder anderen Sodom-Veröffentlichung. An Räudigkeit und Biss hat das Ruhrpott-Original über die Jahre natürlich nichts eingebüßt und entsprechend klingen Stücken wie „Bibles and Guns“, das Sodom typische „Lords of Depravity“ oder das brachiale „Wanted Dead“ dann auch. Die ständigen internen Querelen, wie sie auf dem ersten Teil der DVD-Retrospektive häufig zu sehen sind, scheinen der Vergangenheit anzugehören, denn die aktuelle Belegschaft hat immerhin schon 10 gemeinsame Jahre auf dem Buckel. Konstanz scheint sich also auszuzahlen.

„Sodom“ hat einige sehr griffige Nummern wie beispielsweise „Blood on your Lips“ oder „Nothing to Regret“ zu bieten, wirkt hier und da allerdings auf den ersten Blick etwas umständlich. Diese Hürde muss der Hörer nehmen. Den Fans wird es egal sein, denn für sie wird „Sodom“ vielleicht schon bald auf einer Ebene mit Klassikern wie „Agent Orange“ oder „Code Red“ stehen.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 22.04.2006