Slipknot „Sicnesses – Live at Download“ BR / VÖ 27.07.2012
Was
gut ist kommt wieder. Und weil Slipknot schon in diversen Interviews
haben durchblicken lassen, dass sie ihre Headlinershow beim Download
Festival 2009 zu den absoluten Highlights ihrer Karriere zählen, soll
besagtes Konzert nun auch in High Definition in unseren Wohnzimmern
landen. Auf DVD ist „Sicnesses“ schon seit 2010 erhältlich. Ohne
zu sehr auf die Tränendrüse drücken oder Emotionen ins Spiel bringen zu
wollen, so geht diese Veröffentlichung doch als legitimes Vermächtnis
von Paul Gray durch. Die Donnington-Show zeigt die Nr. 2 inmitten
seiner Freunde und Kollegen vor beeindruckenden 80.000 Fans. Beide
Seiten geben alles, auf der Bühne herrscht energetische Anarchie, davor
wird gesprungen, gepogt, geklatscht, blank gezogen und aus vollen
Kehlen mitgesungen. Für besondere Gänsehautmomente sorgen naturgemäß
die großen Mitsingparts der auch im Rock-Mainstream allerorts
wohlbekannten Gassenhauer wie „Duality“, „Wait and bleed“, „Dead
Memories“ und „Psychosocial“. An Intensität stehen dem die brutalen
Hassbrocken („Desasterpieces“, „Surfacing“, „People = Shit“)
selbstredend in Nichts nach, wobei es landläufig bekannt ist, dass die
rohe Gewalt und schiere Brutalität einen großen Teil der Faszination
Slipknot ausmachen. Wenn dann noch Feuersäulen, sprühende Pyros und
weitere Showeinlagen wie hydraulische Plattformen dazu kommen, schweben
die Maggots im siebten Himmel. Genießen lässt sich das alles in bester
Bild- und Tonqualität (5.1.), einzig die Totalen der Bühne hinterlassen
einen faden Beigeschmack: Beim Download scheint es gang und gäbe zu
sein, dass die Fans in den vorderen Reihen ihre Fahnen ununterbrochen
wehen lassen, was leider den Blick auf die Bühne ziemlich versperrt –
ein echtes Ärgernis. Zum Glück sind die Nahaufnahmen sowieso viel
interessanter, und zur Entschädigung gibt es nicht nur ein Filmchen von
Shawn Crahan, sondern auch eine Hand voll Videos zu sehen (Highlight:
„Snuff“, samt Making of). Für die Unmengen an Anhängern sind das längst
genug Argumente, um sich mit einem Kauf ernsthaft auseinander zu
setzen. Markus Rutten
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