Skunk Anansie „Smashes and Trashes“ / VÖ 30.10.2009

 

 

 

Wäre Skunk Anansie nach wie vor Geschichte und hätte man sich nicht zu einer Rückkehr entschieden, dies hier wäre sozusagen das Vermächtnis der englischen Rocker, die uns von Mitte bis Ende der Neunziger mit drei hochklassigen Alben verwöhnt haben. So ist es nur ein Etappenrückblick, bevor im kommenden Jahr ein neuer Langspieler reingereicht und das nächste Kapitel geöffnet werden soll.

 

Von daher ist die Veröffentlichung einer Best-of Zusammenstellung nicht nur sinnvoll, um wieder ins Gespräch zu kommen, sondern auch eine gute Option für Fans, für die es jetzt die Wartezeit zu überbrücken gilt. Die-Hard Anhänger werden sich die Anschaffung jedoch zwei mal überlegen, da „Smashes and Trashes“ neben allen Singleauskopplungen (12 an der Zahl) mit Ausnahme der nur sehr limitiert auf Vinyl gepressten Nummer „Little Baby Swastikkka“, nur drei neue Stücke beinhaltet. Diese sind allerdings durchweg gutklassig und unterstreichen die Vielseitigkeit von Skin, Ace, Cass und Mark. „Tear the Place up“ kracht ordentlich im Gebälk und rockt energiegeladen, „Because of you“ ist eine gelungene Gratwanderung zwischen Rock-Ballade und melancholischem Alternative Rock, während „Squander“ ein reinrassiger Seelenschmeichler ist. Interessant ist insgesamt, dass viele Skunk-Trademarks – vor allem natürlich die markante Stimme von Sängerin Skin - den Sprung ins neue Jahrtausend geschafft haben, man aber dennoch heraushören kann, in wie fern sich die Engländer als Songwriter weiterentwickelt haben. Blendet man die Vergleichspielchen einfach mal aus, kann man sich guten Gewissens auf die alten Hits konzentrieren, deren Qualitäten bis heute nicht zur Debatte stehen. Hier die Stromgitarren-Leckerbissen „I can dream“ und „Selling Jesus“, dort einfühlsam-besinnliche Balladen wie „Lately“ und das leicht symphonisch angehauchte „Secretly“. Dazu kommen die kommerziell durchaus beachtlichen Überhits „Weak“ und „Hedonism“. Sicherlich gehen Skunk Anansie ziemlich auf Nummer sicher, wenn sie sich hier auf Auskopplungen beschränken. Dass dabei das etwas Spleenige an dem Quartett auf der Strecke bleibt ist klar, wofür auf der Gegenseite aber von den absolut essenziellen Tracks gesprochen werden kann. Ein größeres Kompliment kann man einer Greatest Hits-Zusammenstellung eigentlich nicht machen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 13.10.2009