Skid Row "United World Rebellion: Chapter One" / VÖ 24.05.2013

  

Wer kommt denn da aus der Versenkung zurück? Sieben Jahre nach "Revolutions per Minute" wollen es Skid Row noch einmal wissen. Für ihre Rückkehr haben sich die Herren, die 1991 mit "Slave to the Grind" ein Album für die Ewigkeit eingehämmert haben, eine ungewöhnliche Vorgehensweise ausgesucht: Anstatt eines normalen Studioalbums werden über ein Jahr verteilt drei EPs veröffentlicht, die im Ganzen dann "United World Rebellion" ergeben sollen.

Los geht es logischerweise mit "Chapter One" und fünf neuen Songs (dazu zwei Coverversionen, die uns allerdings nicht vorliegen). Zeit für Geplänkel bleibt nicht, denn die Glam Metaller steigen direkt mit dem vielsagend betitelten "Kings of Demolition" ein, das mit seinem kraftvollen Groove an die Glanzzeiten des Genres erinnert. Die Gitarren drücken jedenfalls ordentlich bei diesem typischen Skid Row-Stampfer, der noch dazu für die Damenwelt sogar durchaus tanzbar ist. Eingegroovt haben wir uns, also darf es mit "Let's go" noch eine Spur schnittiger und mit mehr Tempo weitergehen - gefällt. Es folgt die obligatorische Powerballade "This is killing me", die den letzten Funken trotz viel Mühe nicht überspringen lässt. Skid Row ziehen zwar alle Register, von der Akustikgitarre, über gehauchte "Aha"-Chöre im emotionalen Höhepunkt, bis zum seufzenden Break nach einem kurzen Gitarrensolo. Irgendwie klingt die Nummer trotzdem nach Bon Jovi B-Ware, was durch Johnny Solingers Jon Bon-Timbre nicht gerade entkräftet wird. "Get Up" soll dann zeigen, dass Skid Row auch noch heavy klingen können, was durchaus gelingt und durch die Gangshouts im Chorus passend untermalt wird. Solide aber nicht überragend. Dann doch lieber ein Nicker wie "Stitches", der durchaus für ein zustimmendes Fußwippen gut ist. Ob das für Fans genug ist, um einen Kauf zu rechtfertigen, entscheiden diese am besten selbst beim Reinhören. Immerhin kommen ja auch noch besagte Coverversionen dazu. Und nach der langen Wartezeit werden die treuen Anhänger ohnehin nach jedem sich bietenden Strohhalm ihrer Lieblinge greifen, deren Rückkehr weitaus schlimmer hätte ausfallen können.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de