Skid Row "United World Rebellion: Chapter 2 - Rise of the Damnation Army" / VÖ 01.08.2014

 

 

 

Skid Row reagieren auf den Umstand, dass einer weit verbreiteten Überzeugung nach eh kein Schwein mehr komplette Alben kauft und servieren uns deshalb erst mal eine Serie von EPs. Das hat den Vorteil, dass man sich in kürzeren Abständen mit neuem Material seinen Fans präsentieren kann, was etwa die Kollegen von Down ganz ähnlich sehen, die ihre "Mini-Alben" zudem noch grob nach musikalischen Schwerpunkten sortieren. Ganz so weit gehen die Rotz Rocker dann doch nicht, man möchte stattdessen einfach nur in Etappen rocken.

 

Aktuell wird uns deshalb der zweite Teil der "United World Rebellion"-Serie präsentiert, der mit dem Zusatz "Rise of the Damnation Army" versehen wurde. Der Quasi-Namensgeber "Damnation Army" macht seiner Sonderstellung als Titelstück dann auch alle Ehre: Tempo, Groove, Feuer im Arsch - so geht ein hart rockender Ohrwurm! Flott geht es auch bei "Rats in the Cellar" zu, das mit Esprit und schicker Gitarrenarbeit punktet. Verkehrte Welt dann bei "Give it the Gun", denn hier klingen Skid Row ziemlich nach den schwedischen Schweinerockern Backyard Babies - wird hier etwa der Lehrer zum Schüler? Vielleicht, aber wir lassen hier einfach mal das Recht des Älteren gelten. Angesichts ihres Vorteils an Alter und Erfahrung hätte man sich wünschen können, dass die Powerballade "Catch your Fall" etwas weniger nach Stangenware klingt. So bleibt der Daumen dann doch eher in der Waagerechten. Bezeichnenderweise lässt dafür ausgerechnet eine Coverversion aufhorchen, denn mit "Sheer Heart Attack" hat man eine schmissige Queen-Nummer auf "Rise of the Damnation Army" geparkt. Die erweist sich auch deshalb als überaus passend, weil es nicht nur eine der rockigsten, schnellsten und direktesten Nummern von Freddie Mercury und Co ist, sondern auch weil sie sich wunderbar in den Fluss von Skid Rows eigenem Material einfügt und zu keiner Zeit die Gefahr birgt, für einen Bruch zu sorgen. Das wäre bei sieben Songs (und damit zwei mehr als bei der Vorjahres-EP) und einer Gesamtlänge von etwa 28 Minuten auch fatal gewesen. So kann man "Rise of the Damnation Army" beruhigt das Siegel "empfehlenswert" aufdrücken, da man zwar nicht vor Aufregung und Euphorie nächtelang wach liegen wird, man aber wenigstens beruhigt einschlafen kann mit der Gewissheit, von den alten New Jersey-Haudegen ordentlich gerockt worden zu sein.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de