Skarhead „Drugs, Music & Sex“ / VÖ 19.02.2010

 

 

 

Manchmal kann eine Review so einfach sein, nämlich dann, wenn man eine CD eigentlich schon komplett besprechen kann, ohne überhaupt einen Ton daraus gehört zu haben. Der Name der Band und der Titel verraten schon einiges über die musikalische Ausrichtung von Skarhead. Auf dem Cover gibt es dann die Freiheitsstatue mit einem Maschinengewehr in der Hand zu sehen, hintendrauf posiert die Band, sieben fast durchgehend kräftige Kerle mit vielen Tattoos, kahlen Köpfen oder Mützen, Bärten und verschränkten Armen vor der Skyline von New York City. Wem das noch nicht aussagekräftig genug ist, dem werden spätestens bei der Benennung der Titel die Augen geöffnet: „Fuck The Scene“, „Bomb The System“, „Street Life“, alles klar?

 

Das hier ist Ostküsten-Hardcore in seiner reinsten Form. Harte Gitarren, die zwar druckvoll produziert sind, längst aber nicht die Nähe zum Metal haben wie bei den Kollegen von Hatebreed. Technisch wird hier natürlich nichts Aufsehen erregendes geboten. Skarhead beschränken sich auf Drei-Akkorde-Riffs, gelegentliche Breakdowns, ansonsten durchgehend hohes Tempo, Songlängen von im Schnitt unter drei Minuten und gesanglich dem obligatorischen Gebrüll mitsamt Gangshouts und hier und da „Wohooohoo“- Chören in den Refrains. Oder anders ausgedrückt, es klingt wie eine etwas düsterere Version von Agnostic Front, deren Gitarrist Vinnie Stigma übrigens ein Gastspiel bei „Evil Woman“ gibt. Überhaupt haben Skarhead eine Liste illustrer Gastmusiker am Start, unter anderem von Hatebreed, Sick Of It All und Madball.

Den ersten Ausbruch aus dem engen Stilkorsett gibt es bei Track 7, „D.F.F.“, zu hören, welches recht punkig beginnt, dann mit einem gerappten Teil und etwas Reggae überrascht. Der Rest des Materials bewegt sich in den immer gleichen Bahnen und somit kommt es vor allem darauf an, ob Skarhead es schaffen, einige Ohrwürmer zu schreiben und das tun sie definitiv! „D.M.S.“, „Where Are You“ oder „P.S.P.“ laden zum spontanen Wohnzimmermosh ein und sind definitiv dazu geeignet, die ein oder andere Party anzureichern!

 

Am Ende muss ich aber sagen, ein bisschen mehr Abwechslung hätte der Platte gut getan, wenigstens noch 1-2 Songs mehr, die nicht nach Schema F ablaufen und der Hörer würde sich nicht nach der Hälfte der Platte fragen: „Kommt da jetzt noch was?“.

 

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 06.03.2010