Six Gallery „Breakthroughs In Modern Art“ / VÖ 19.03.2010

 

 

 

Erstmal: Cooles Cover! Ein genervter Tintenfisch, der Luftballons hält... wer kommt auf so einen Quatsch?

Six Gallery veröffentlichen ihr Debüt „Breakthroughs In Modern Art“ nun auch hierzulande und es ist ein wirklich mutiges Stück Musik für den Erstling einer Band. Angefangen hatte man 2005 als Instrumentaltruppe, später stieß Sänger Daniel Francis dazu, der mit seinem gefühlvollen Gesang die Musik um eine weitere Facette erweiterte. Der Stil von Six Gallery lässt sich wirklich schwer erklären und man merkt schon nach zwei Stücken, dass dies ein klassisches Durchhöralbum ist.

 

Stilistisch wird folgendes vermengt: Eine räudige Indieproduktion mitsamt Schrammelriffs, emotionaler, aber nicht aggressiver, Gesang, unglaublich übermäßig durchgezogenes Tapping und Sweeping auf der Gitarre, welches jeden Song dominiert und zum Beispiel in „Built To Last“ beeindruckend dargeboten wird, dazu eine unglaublich dichte Atmosphäre. Durch diese lässt sich die Musik von Six Gallery wohl am Ehesten dem Post-Rock zuordnen, auch wenn es in Songs wie „Edie & The Marble Fauns“ oder dem folgenden „Graciar De Las Lagrimas“ stellenweise verhältnismäßig derb rockend geradeaus geht. Schöne Musik da auf „Breakthroughs In Modern Art“, durch das ständige Gitarrengedudel aber auch recht anstrengend und nichts für „mal eben zwischendurch hören“ oder „Leichte-Kost-Liebhaber“. Manchmal frage ich mich auch, was der Sänger da macht und ob man es nicht lieber bei einer Instrumentalband hätte belassen sollen. So wirkt es in Kombination mit den Gitarren und der Atmosphäre teilweise überladen. Six Gallery sind eine recht eigenständige Band, die sich in Sachen Technik und Atmosphäre sicher nicht verstecken braucht, bei der aber noch eine Menge Luft nach oben vorhanden ist.

 

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 31.03.2010