Sinister „The Silent Howling“ / VÖ 22.08.2008

 

 

Die Holländer Sinister sind so etwas wie eine kleine Institution des Death Metal. Ich freue mich daher umso mehr, meine bescheidene Meinung zum neuen Album „The Silent Howling“ kundtun zu dürfen.

 

Und was höre ich denn da im Opener „Republic Of The Grave“? Seichte Keyboard-Klänge? Moment, kann das sein? Ja, es ist wirklich so. Sinister haben diese Klavierelemente aber auch effektiv spannungssteigernd eingesetzt. Zwischen all dem Geblaste, Gegrunze lockern diese Midtempoelemente durchaus auf und verschaffen dem Hörer eine wohl trügerische Verschnaufpause, bevor der Hammer zum nächsten Schlag ausholt.  Insgesamt ist „Republic Of The Grave“ ein sehr gelungener Opener, der auch durch seine Instrumentierung Akzente setzen kann. Ähnlich verhält es sich mit „Summit Of Sacrifice“, bei dem akustische Gitarren und stampfende Midtempoelemente für hohe Dynamik sorgen. Das obligatorische Solo darf natürlich nicht fehlen und rundet „Summit Of Sacrifice“ ab. Auch beim Titeltrack „The Silent Howling“ bemühen sich Sinister um eine möglichst hohe Dynamik. Dieser erstreckt sich über ca. 10 Minuten, kann mich aber nicht vollkommen überzeugen. Hier habe ich den Eindruck, dass dieses Lied an manchen Stellen zu zerfahren und unausgegoren einher kommt. Sicherlich sind die einzelnen Parts für sich genommen durchaus gelungen, aber es entwickelt sich kein einheitliches Gesamtbild. Somit schwankt dieses Lied qualitativ von hochwertig bis hin zu nichts aussagend. Dies ist aber nun nicht weiter tragisch, denn das allgemeine Niveau ist hoch – ohne jeden Zweifel.

 

7 Lieder – oder ca. 47 Minuten – geht dieses Massaker. Mir gefällt „The Silent Howling“ soweit und ich wüsste keinen Grund, dieses Album nicht zu empfehlen. Also wenn ihr ne gute Death Metal Scheibe sucht, dann schlagt zu. Es lohnt sich, denn die kleinen Defizite sind vernachlässigbar.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 22.08.2008