Siegfried „Nibelung“ / VÖ 27.11.2009

 

 

Siegfried aus dem Ösiland veröffentlichen mit „Nibelung“ ihr 3. Album. Bei „Nibelung“ handelt es sich überraschenderweise um ein Konzeptalbum. Die Band spielt einen sehr epischen und verkitschten Metal, der aber dennoch über genügend Power verfügt, um nicht von einem Wust an Synthie-Effekten verweichwurstet zu werden. Das Metalfundament ist dementsprechend wuchtig, kraftvoll und energisch. So gesehen beschreibt der Opener „Der Ring der Nibelungen“ den Stil der Band perfekt. Wichtig ist mir dabei, dass trotz der Vielfältigkeit und Detailverliebtheit ein gewisser roter Faden erkennbar ist, aus dem hervorgeht, dass es sich um ein Lied und keine Aneinanderreihung irgendwelcher Passagen handelt. Dies gelingt Siegfried soweit ganz gut. Neben einem instrumentenmäßig ausgeprägtem Hang zur Dynamik arbeiten Siegfried auch im stimmlichen Spektrum mit vielen verschiedenen Elementen, die da wären: Female Vocals, Gekreische, klare Gesänge und chorale Elemente. Negativ auffällig ist hier, dass Sängerin Sandra Schleret (bekannt von Dreams Of Sanity und Elis) zuweilen eine leicht merkwürdige Aussprache an den Tag legt. Mit „Totenwacht“ findet sich auf dem Album ein etwas ruhigerer Song, der balladeske Elemente beinhaltet, dabei aber nicht vollends Ballade genannt werden kann, weil Siegfried auch hier mir gewissen Grundhärte agieren, so dass „Totenwacht“ insgesamt einen interessanten Kontrast aus eben balladesken Strukturen und Metal aufbaut.

 

Wer mit kitschigem, detailverliebten und symphonischem Metal nichts anfangen kann, macht um Siegfried bitte den größtmöglichen Bogen. Alle anderen Menschen dürfen sich gerne angesprochen fühlen, in besagtes Album hinein zu hören. Produktionstechnisch klingt es zwar etwas zu platt und zu komprimiert, aber mein Gesamteindruck ist durchaus positiv.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 11.12.2009