Sieges Even "The Art of Navigating by the Stars" - Plattenkritik / VÖ: 26.09.2005 

Die Prog-Metal Szene in Deutschland war immer schon groß. Allerdings haben die wenigsten es geschafft, mit ihrer Musik wirklich viele Leute zu erreichen, das meiste spielt sich doch im Underground ab. Sieges Even sind daher eine von ganz wenigen Bands, die wirklich Legende-Status haben, und das völlig zu Recht. Seit ihrem 97`er Werk "Uneven verschwanden die 4 weitestgehend in der Versenkung. Bassist Oliver Holzwarth wurde bei Blind Guardian engagiert, während sein Bruder Alex mit Rhapsody Karriere machte. Lange Jahre vergingen auf der Suche nach einem geeigneten Sänger, den man nun mit Arno Menses endlich gefunden zu haben scheint. Sieges Even knüpfen mit "The Art of Navigating by the Stars" nahezu nahtlos an alte Meisterwerke an. Es handelt sich hier zwar um Musik auf höchstmöglichstem Level, aber dennoch ist dieses Album auch was für Leute, die kein Instrument spielen. Denn hier wird mit der Sprache der Emotion gesprochen, und das wirklich meisterlich.

Dazu trägt ganz wesentlich der Gesang bei, der wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt. Aber auch die Gitarren sind einfach göttlich. Überhaupt alles an und auf diesem Album ist so durchdacht und geplant, nichts ist dme Zufall überlassen, und dennoch: Nichts steht still. Im Gegenteil: "The Art of Navigating by the Stars" ist pure Bewegung, pure Emotion. "Blue Wide Open" und "To the Ones who have failed" sind meiner Meinung nach die besten Songs, die in diesem Genre seit "Metropolis Pt.2" geschrieben wurden. Sieges Even geben als Einflüsse so unterschiedliche Künstler wie Yes, Iron Maiden, Madonna, Genesis und Bach an, sodaß wirklich jeder seine Freude an diesem Album haben sollte. Vom Soul-Fan bis hin zu Metalhead, jeder darf sich dieses Album bedenkenlos zulegen. Die Messlatte im Prog Metal / Rock ist damit beinahe unüberwindbar geworden.

Michael Bruns - www.sounds2move.de/ / 25.09.2005