Shear „Breaking the Stillness“ / VÖ 23.03.2012

 

 

 

Gerade einmal ein Demo (“In Solitute”, 2009) haben Shear gebraucht, um einen Plattenvertrag beim qualitätsbewussten Moderne Härte Label Lifeforce Records zu ergattern. Da haben andere schon deutlich länger gebraucht. Von besagtem Demo haben es dann auch direkt mal zwei Nummern auf das reguläre Albumdebüt geschafft („In Solitude, „Scorched“), ein weiterer („Mistaken“) findet sich auf der japanischen Pressung als Bonustrack.

Alles andere ist frisches Material und klingt auch genau so. Soll heißen: „Breaking the Stillness“ hat einen durchweg modernen Klang, zielt auf ein ebensolches Publikum ab und weiß somit, wie man Härte und Eingängigkeit unter einen Hut bekommt. So klingen die Finnen dann auch durchaus gefällig, lassen aber die Finger von einigen landestypischen Sound-Trademarks aus der Düsterecke. Viel lieber vermengt man trendigen Melodic Death und All Ends-mäßigen Heavy Rock, garniert das Ergebnis mit ein paar schönen Riffs und reichlich Keyboard- und Sample-Kaskaden, sowie einem agil agierenden Drummer. Fertig ist „Breaking the Stillness“, ein Album, das für ein Debüt absolut hörenswert ist und mit fetter Produktion punktet. Wer die Möglichkeit zum Vergleich mit dem Demo der Band hat, wird sich nicht nur über die jetzt (natürlich) differenzierter klingenden einzelnen Instrumente freuen, sondern auch über den Sprung, den Sängerin Alexa Leroux noch einmal gemacht hat. Die klingt insgesamt rockiger und profitiert außerdem von der professionellen Produktion, die ihre Stimme deutlich mehr zur Geltung bringt. Zum Glück stimmen bei „Breaking the Stillness“ nicht nur der Klang und die Rahmenbedingungen, sondern auch die Kernkompetenz der Band – nämlich das Songwriting. Besonders viel Spaß machen „Scorched“, „Someone else’s Eyes“ (wuchtiges Drumming trifft auf eindringlichen Gesang) und „In Solitude“, wobei dieses Album überhaupt einen guten Eindruck hinterlässt, sieht man mal davon ab, dass nicht jede Nummer den gleichen Ohrwurmfaktor hat wie die erwähnten Songs. Aber man ist ja noch jung und hat noch eine Menge Zeit.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de