Shatter Messiah "Never to Play the Servant" / VÖ 25.08.2006

Als Musiker hat man die Wahl: Entweder man ist der Diener eines anderen kreativen Geistes oder man zerschmettert die Ketten der künstlerischen Sklaverei, um somit zu seinem eigenen Herrn zu werden. Gitarrist Curran Murphy, der unter anderem schon bei Annihilator und Nevermore in Lohn und Brot stand, hat sich für die zweite Möglichkeit entschieden und mit Shatter Messiah seine eigene Band ins Leben gerufen.

Mit "Never to Play the Servant" präsentieren uns Shatter Messiah ihr Debütwerk, auf dem es durchaus heftig zur Sache geht. Entpuppt sich doch der zelebrierte Sound der US-Band als eine gleichwohl aggressive wie auch düstere Thrash-Metal Mixtur, aus der zusätzlich auch minimale Gothic Einflüsse herauszuhören sind und die dank einer gekonnten Umsetzung absolut zu überzeugen vermag. Neben der messerscharfen und auch grooveorientierten Gitarrenarbeit von Mr. Murphy, seinem Saitenkollegen Dusty Holt und Bassist Ron Boisvert, ist es vor allem der Gesang, der den Songs den letzten Schliff verpasst. Mit Greg Wagner (Breaker / Ex-Archetype) steht bei Shatter Messiah aber auch ein echter Ausnahmesänger hinter dem Mikro, der seinen Gesang mühelos mit den unterschiedlichsten Variablen anreichert. Egal ob nun hartes und wuterfülltes Geschrei, klagender und emotionaler Gesang, oder dämonisches Gekeife, jede dieser stimmlichen Ausdrucksformen wird von Greg Wagner mit Bravour umgesetzt. Sein Gesang ist es auch, der dem Album einen enormen Spannungsbogen beschert, da man nie voraussagen kann in welcher Stimmlage er den nächsten Song vortragen wird. Aber auch die Songs an sich erweisen sich als durchwegs gelungene Kompositionen, die genug Zorn und Härte in sich tragen, um damit die Nackenmuskeln zu strapazieren. Das einzige was man an "Never to Play the Servant" kritisieren könnte, ist die Tatsache, dass das Album mit ca. 60 Minuten ein wenig zu lang geraten ist. Denn obwohl man den Titeltrack wie auch die Songs "Crucify Freedom", "Fratility", "All Sainted Sinners", "Inflicted", "Drinking Joy" und "Bad Blood" bedenkenlos als Anspieltipps nennen kann, muss man dem Album dennoch eine gewisse Überlänge ankreiden. "Never to Play the Servant" wäre auch mit elf anstatt mit vierzehn Songs eine starke Angelegenheit und weniger wäre hier definitiv mehr gewesen. Jedoch ist es dem Album anzumerken, das Curran Murphy sich vollumfänglich eingebracht und ausgelebt hat, wobei er halt ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ist.

Curran Murphy kann trotz meiner vorgebrachten Kritik stolz auf das Shatter Messiah Debüt sein. Ist es ihm doch gelungen, ein extrem hörbares und empfehlenswertes Album zu erschaffen, das sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Auf alle Fälle sollte man Shatter Messiah im Auge behalten, da diese Band unbestreitbar potenzial besitzt.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de 01.09.2006