Shadows Fall „Threads of Life“ / VÖ 30.03.2007

 

 

Neues Label, neues Glück. Nachdem die US-Trasher Shadows Fall bereits bei ihrem vorherigen Label einige absolut vorzeigbare Erfolge verbuchen konnten, will man nun auch mal von denjenigen Früchten naschen, die etwas weiter oben im Baum hängen. Mit dem Indi-Primus Roadrunner sollen jetzt auch in Europa endgültig die letzten Bastionen genommen werden.

 

Die Chancen dafür stehen mit „Threads of Life“ keineswegs schlecht. Natürlich sind die fünf Herren aus Boston in erster Linie eine Metalband, aber wie schon in der Vergangenheit legt man oberstes Augenmerk auf Abwechslung. Dafür hat man unter moderne Thrash-Böller der Marke „Venomous“ und „Redemption“ zum Beispiel die waschechte Radio-Rockballade „Another Hero Lost“ gemischt, die der Band ebenso gut zu Gesicht steht wie etwa das direkt folgende Überlängekaliber „Final Call“. In Sachen Songwriting müssen sich Shadows Fall auf keinen Fall verstecken, denn man merkt schnell, dass hier echte Kenner zu Werke gehen. Besonders Drummer Jason Bittner wird von vielen Musikerkollegen mit großem Respekt bedacht, was auch die Tatsache zeigt, dass der Mann hinter den Kesseln unlängst sein erstes Fachbuch „Drumming out of the Shadows - The Music of Jason Bittner and Shadows Fall“ veröffentlicht hat. Ach so: meine persönlichen Höhepunkte dieses Albums sind übrigens „Dread Uprising“ und „Just another Nightmare“, denn hier schöpft der Fünfer sein Potential voll aus.

 

„Threads of Life“ ist trotz allem kein Album, dass man in 20 Jahren als Klassiker bezeichnen wird, aber eines, das Shadows Fall vor allem in Europa weiter nach vorn bringen wird. Im Gehege der jungen US-Thrasher sind die noch immer blutjungen Trivium allerdings weiterhin die unbestrittenen Platzhirsche. Dafür sind Matt Heafy und Co. unterm Strich einfach mit mehr Eingängigkeit und einem besseren Näschen für große Hits (man denke nur an  Hymnen wie „Light to the Flies“ oder „Anthem (we are the Fire)“) gesegnet. Aber zumindest in Sachen Haarvergleich haben Shadows Fall mit Sänger Brian Fair definitiv die Nase vorn.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 25.03.2007