Serum 114 „Kopfüber ins Nichts“ / VÖ 07.07.2014

 

 

Serum 114 schlägt als Band in der Realität genauso fehl wie als Droge im Film „Clockwork Orange“, sie macht euch nicht zu braven Bürgern, sondern schockt rebellisch, ehrlich, laut und niemals angepasst. Die vier Punks aus Hessen sind seit acht Jahren Tiere auf der Bühne, zuletzt ganz groß in Wacken 2013, und zusammen stürzen sie sich auch einmal kopfüber ins Nichts…

 

Der erste Gag platzt direkt bei „Feuertrunken“. Wer beim Instrumental genau hinhört, müsste die Melodie kennen … Na, erraten? Da war wohl der Ludwig van Beethoven mit im Boot, denn hier wurde die Melodie „Freude schöner Götterfunken“ wohltuend zweckentfremdet. Beim Titeltrack „Kopfüber ins Nichts“ gibt es die obligatorische Abrechnung mit der Welt, danach kommt die akustische Allantwort auf die Frage, die uns alle beschäftigt – Warum nicht mal der NPD vor die Tür kacken? – natürlich: „Weil ich’s kann“! Eine herzzerreißende Ode an die Freundschaft gibt es mit „Verlieren heißt neben dir im Dreck zu stehn“ , bis das absolute Highlight der Platte mit der Hommage „Sag nicht ich habe den Glauben verloren“ an Johnny Cash kommt. Alles musikalisch vom Feinsten in Szene gesetzt. Weitere akustische Highlights sind „Illegale Fans“ und „Was uns verbindet, wofür wir stehn“.

 

Wie ihr schon merkt, haben Serum 114 da eine sehr geile Scheibe auf den Markt geschmissen, die besonders unter dem Aspekt der deutschen Texte ihresgleichen sucht. Absolute Kaufempfehlung!

 

Tobias Höfer - www.sounds2move.de