Secht "True Narcotic Black Metal" / VÖ 06.06.2006

Secht sind so beschissen True, dass man sich ernsthaft fragt, ob man das Ganze überhaupt noch ernst nehmen kann? Kleine Kostprobe gefällig? Dann besucht Mal die Homepage von Secht, um zu sehen wie der Bandname in Form einer Kokainschrift aufgezogen wird.
Das reicht euch noch nicht?
Dann wisset, dass der CD Aufdruck davor warnt dass das Anhören von "True Narcotic Black Metal" zu Nebenwirkungen wie Mordlust, Vergewaltigung, Selbstmord, Depressionen, Halluzinationen, Paranoia und anderen Nettigkeiten führen kann.
Tja, ich habe selten so gelacht!

Bei "True Narcotic Black Metal" handelt es sich nicht um ein Album, sondern vielmehr um einen einzigen Song, der mit einer Länge von 37 Minuten zu Buche schlägt. Dabei wird selbstverständlich nur die True Schienen gefahren, möglichst verstörend und düster zu Werke gegangen. Und um das Ganze auch möglichst True wirken zu lassen, hat man für "True Narcotic Black Metal" nur die Elite des norwegischen Black Metals zusammengetrommelt. So singen bzw. Grunzen und Keifen unter anderem solch Genregrößen wie Nocturno Culto (Darkthrone), Gaahl (Gorgoroth), Hoest (Taake) oder auch Nattefrost (Carpathian Forest) sich die Seele aus dem Leib, wobei die Gesanglichen Unterschiede hierbei mit der Lupe gesucht werden müssen. Zusätzlich hätten wir an der Instrumentalfront noch solche Namen wie Dirge Rep, der auch am Gesang beteiligt ist und ansonsten unter anderem auch bei Gorgoroth in Lohn und Brot steh, oder auch Vrangsinn, ebenfalls auch in Sachen Gesang zu hören und sonst Mitglied von Carpathian Forest, während Nordavind (Ex-Carpathian Forest) ein paar Geigenmelodien beisteuern darf. Nun wäre ich ein Schelm, wenn ich anhanden dieser Auflistung von bekannten und in der Szene Zugkräftigen Namen, dem Projekt Secht einen Marketingtechnischen Schachzug unterstellen würde, um somit die Verkaufskraft von "True Narcotic Black Metal" anzutreiben. Denn so was macht natürlich eine wirkliche True Black Metal Band nicht, da so was einfach zu "Kommerziell" ist und man natürlich auf das keinen Wert legt (Sarkasmus Alarm!). Doch dies schieben wir nun Mal beiseite und beantworten die Frage: Taugt das Ganze überhaupt was?
Nun, Ja und Nein. Denn sicherlich ist "True Narcotic Black Metal" kein schlechter Song geworden, da er in seiner Essenz durch und durch Black Metal ist. Will heißen, dass über die Gesamte Spiellänge eine kalte, bedrohliche und zutiefst Blasphemische Atmosphäre aufgebaut wird. Und an dieser Atmosphäre werden die Anhänger des "wahren" Black Metals durchaus ihre Freude haben, aber das wohl auch nur in bedingtem Mass. Denn auf der einen Seite verstehen Secht ihr Handwerk durchaus, während auf der anderen Seite der Song einen erstaunlichen Mangel an Innovation und Erinnerungswürdigen Momenten aufweißt. So klingen die anwesenden Sänger, wie schon erwähnt, im Grunde alle gleich und somit bringen all die bekannten Namen dem Song so rein gar nichts. Auch ist die Lauflänge von 37 Minuten eine Mogelpackung, da über eine Länge von mehreren Minuten gar keine Musik ertönt, sondern nur Störgeräusche und bedrohliche Hintergrundbeschwörungen vorherrschen. Somit kommt man sich schon ein wenig verarscht vor, wenn man bedenkt, dass die anwesenden Namen im Grunde eine musikalische Apokalypse versprechen und im Endeffekt, eher einen handzahmen Höllentrip bieten.

"True Narcotic Black Metal" ist ein gutes Beispiel, wie man viele bekannte Künstler in einem belanglosen musikalischen Werk verheizen kann. Denn das ist es, um was es sich bei "True Narcotic Black Metal" handelt: Ein vollkommen unbedeutendes Werk, aus dem so viel hätte werden können und so wenig geworden ist.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 05.06.2006