Schandmaul "Wie Pech und Schwefel" - Plattenkritik / VÖ 26.04.2004
Die Zeit geht ins Land...Das warten hat ein
Ende, denn nun ist Sie endlich da, die neue CD von Schandmaul. Auf dem neuen
Werk "Wie Pech und Schwefel" haben die
sechs "Mittelalter-Folker" wieder mal verschiedenste Geschichten und
Fabeln zu erzählen. Hier geht's wie in den Vorgängeralben um meist vergangene
Zeiten und
fantastisches, märchenhaft-schauriges und traurig-schönes. Die E-Gitarre hat
ein viel breiteres Spektrum bekommen und somit klingt diese CD wohl am
rockigsten von allen Schandmaul-Werken. Gleich vom ersten Ton an hört man, es
handelt sich um eine Platte dieser Band, dies kann man jetzt natürlich
zwei-schneidig sehen. Einmal die positive Sichtweise: die Band hat sich einen
unverwechselbaren Sound mit extremen Wiedererkennungsfaktor geschaffen. Und auf
der anderen Seite die negative Sichtweise: Die Band leidet arg unter dem
"Modern Talking"-Effekt und kann aus ihren eignen Grenzen nicht
ausbrechen. Mir persönlich gefällt fast das komplette Werk ausgesprochen gut,
es enthält unverbrauchte Themen und Melodien, vor allem die Titel "Das
Duell", "Leb" und "Verbotener Kuss" haben es mir
angetan. Bei 2 Stücken hätte sich die Band aber auch überlegen können,
dieses komplett vom Album zu lassen, vorallem bei "Der Schatz" will
bei mir keine rechte Freude aufkommen, da Text und Melodieführung einfach wirr
und unausgewogen klingen. Das Album ist schon wieder Vorgänger "Narrenkönig"
ziemlich fett und sauber produziert, hier klingt einfach jedes Instrument
glasklar heraus und die Stimme von Thomas ist ein gutes Stückchen verständlicher
geworden. Leider vermisse ich
persönlich aber den rauhen und ungeschliffenen Stil, wie er beim ersten Album
und bei der ersten Abmischung des Zweit-Albums vorherrschte. Ich finde dieses
etwas
"dreckige" gibt ihrer Musik noch mehr Tiefe als saubere Produktionen.
Trotzdem im Großen und Ganzen... EMPFEHLUNG PS... vorallem Live ist diese Band
ein Genuss.
Timo "Rippchen" - www.sounds2move.de
/ 05.05.2004