Saviours „Death’s Procession“ / VÖ 2011
Die Amis Saviours haben nunmehr ihr viertes Album namens „Death’s Procession“ am Start. Man sieht sich als Heavy Metal Band, und es fallen laut Promoschrieb Begriffe wie NWoBHM oder Maiden. Für mich klingt das Ganze ehrlich gesagt mehr nach Doom oder Stoner Metal.
Sind das
wirklich Saviours? Während ihr Debüt Album „Crucifire“ noch mit
Up-Tempo Nummern versehen war und man sich eher an dem Charme der
US-Punkband Black Flag orientierte, so steuert man mit „Death’s
Procession“ in Richtung Slough Feg. Was meiner Meinung nach keine gute
Idee ist.
Der Opener „The Eye Obscene“ ist ein zäher schleppender Doom Song, der
im Soundgewand von 1980 daher kommt. Man mutet dem Hörer hier einiges
zu. Bei stolzen sieben Minuten Spielzeit schleppt sich der Track ohne
großen Wiedererkennungswert dahin, so dass ich fast gezwungen bin ihm
ein vorzeitiges Ende zu bereiten. So zieht sich das Ganze dann auch hin
bis zur Mitte des Albums. Ein ums andere mal nichts als mächtige Walzen
ohne Ecken und Kanten. Immer wiederkehrende Gitarrenriffs und leerer
Gesang. Doch bei „Crete’n“ wache ich aus meinem Tiefschlaf auf und
verspüre eine rockige Energie, die mich irgendwie an die Band High on
Fire erinnert. Dieser musikalische Richtungswechsel kam ziemlich
unerwartet und es verspricht qualitativ besser zu werden. „Gods End“
klingt zum Beispiel verdammt nach Motörhead. Das einzige was hier den
Unterschied macht ist die Stimme von Austin Berber, der sich wohl eher
in der mittleren Tonlage zu Hause fühlt. Das war es dann auch schon
wieder mit den Highlights, denn nun folgt „Earth’s Possession &
Death’s Procession“, ein siebenminütiges Instrumentalstück. Den Kehraus
macht „Walk to the Light“, das ebenfalls sehr doomig daher kommt.
„Death’s Procession“ wird sicherlich die Lager spalten, weil es eben
ziemlich zweigeteilt ist. Die erste Hälfte ist langweilig und
belanglos. In der zweiten Hälfte spürt man mehr Abwechslung und mehr
Ideenreichtum. Man sollte sich in naher Zukunft musikalisch sowie auch
textlich eher an der zweiten Hälfte des Albums orientieren. Sonst
spielen die Herrschaften bald auf ihrem eigenen Prozessionsmarsch in
Richtung Niemandsland.
Der Richter - www.sounds2move.de