Savage Circus „Of Doom And Death“ / VÖ 23.10.2009

 

 

Lange war es still um Savage Circus. Das Debüt „Dreamland Manor“ kam 2005 in der hiesigen Metallandschaft ganz gut an, stand es doch für sehr guten Heavy Metal, der frühe Blind Guardian zitiert, ohne sie vollends zu kopieren. Der bedeutsame Unterschied zum Debüt ist, dass Thomen Stauch (Ex-Drummer von Blind Guardian) seit 2006 nicht mehr an Bord ist. Ersetzt wurde dieser durch Mike Terrana, der seinerseits in ungefähr jeder 2. Metal Band spielt.

 

Musikalisch kann man auch „Of Doom And Death“ noch in die frühe-Blind Guardian Ecke stecken, ein vollständiger kreativer Ausbruch zu einer verstärkten eigenen Identität findet auch mit dem 2. Werk nicht statt. So ballert der Opener „Of Doom And Death“ gleich munter los, bietet flotten und melodieverspielten Heavy Metal, dessen Soli mehr als einmal an BG erinnern. Der Refrain ist sehr mächtig arrangiert, lädt zum Mitsingen ein und setzt sich so im Ohr des Opfers fest. „Devil´s Spawn“ wirkt zurückhaltender, weniger aggressiv und verspielt. Sanfte Klavierklänge leiten dieses Lied ein, bevor metallische Instrumentierung die Oberhand gewinnt. Bei diesem Song hat sich ein äußerst gelungener Spannungsbogen eingeschlichen, durch den der Hörer bei Laune gehalten wird. Unnötig zu sagen, dass auch hier der Refrain mächtig und episch strukturiert einher kommt. Gitarrensoli gibt es selbstredend auch. „Ballad Of Susan“ ist die obligatorische Ballade, die auf keinem Album dieser Art fehlt. Zwischen den schwermetallisch verspielten Liedern bietet sich hier eine Art willkommener Ruhepol an. Somit wird die Chance zum Verschnaufen gegeben. Rein musikalisch kann ich dem Lied nicht sonderlich viel abgewinnen. Klavierklänge und Jens Carlsson starkes Organ harmonieren hier zwar außerordentlich gut, dennoch plätschert das Lied etwas an mir vorbei. Das folgende „Legend Of Leto II“ lässt die Ballade allerdings schnell vergessen, denn hier geben Savage Circus wieder Vollgas und holzen sich durch ihr Dickicht. Mit „Dreamland“ endet „Of Doom And Death“ semi-akustisch.

 

57 Minuten Savage Circus, die sowohl ein Eintauchen in die musikalische Vergangenheit als auch ein musikalisches Spektakel der Neuzeit bieten – sicherlich zitieren Savage Circus mehr als einmal eine große deutsche Band; genau so sicher ist aber auch, dass es Savage Circus gelingt, diesen älteren Stil in die aktuelle Zeit zu übertragen. Soll heißen: „Of Doom And Death“ klingt nicht angestaubt oder bieder, sondern frisch, energisch und heavy.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 24.10.2009