Satyricon „Nemesis Divina“ Remastered  / VÖ 06.05.2016

20 Jahre „Nemesis Divina“ - wenn das kein Grund zum Feiern ist. Satyricons Drittwerk ist in der Tat einer der ganz großen Black Metal-Klassiker. Zum einen gelang den Norwegern das Kunststück, von der „Szene“ weiterhin akzeptiert zu werden, andererseits aber eine wesentlich größere Zuhörerschaft für sich zu gewinnen. Zum anderen traten die Jungs aus Oslo den Beweis an, dass sich nihilistische Black Metal-Atmosphäre und gutes Songwriting nicht zwingend ausschließen müssen. Schon der geniale Opener „The Dawn of a new Age“ stellte dies eindrucksvoll unter Beweis. „Forhekset“, „Immortality Passion“ oder der Titeltrack taten ihr übriges. Und dann ist da natürlich noch „Mother North“, einer der wohl besten Black Metal-Songs aller Zeiten. Mit dem dazugehörigen Video und seinen Schauwerten konnte die Band zusätzliche Aufmerksamkeit für sich verbuchen.

Dass man das Jubiläum dieses Meilensteins der Schwarzkunst gebührend zelebriert, ist also vollkommen legitim. Ein Besuch eines der wenigen Konzerte in diesem Jahr im Rahmen derer Satyr, Frost und Begleitband die knappe Dreiviertelstunde komplett zum Besten geben werden, sei also vorbehaltlos empfohlen. Die nun vorliegende Jubiläumsedition des Albums gehört dagegen wohl eher in die Kategorie „Dinge, die die Welt nicht braucht“. Sollte irgendein Anhänger dieser Musikrichtung „Nemesis Divina“ noch nicht im Schrank stehen haben (was ich kaum glauben mag), gilt es natürlich sofort zuzugreifen. Für alle anderen sehe ich allerdings keinen Grund, hier noch einmal zuzugreifen. Bonussongs gibt es nicht. Satyr soll das Ganze zwar höchstselbst remastered haben, große Unterschiede habe ich (auf meiner zugegebenermaßen nicht gerade teuren Anlage und mit meinen nicht unbedingt perfektionistisch ausgerichteten Ohren) nicht ausmachen können. Einziges Kaufargument könnte die laut Promo-Info „aufgewertete Aufmachung“ sein. Zu der kann ich anhand der digitalen Bemusterung naturgemäß nichts sagen.

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de