Sarke „Vorunah“ / VÖ 27.04.2009

 

 

Aufmerksamkeit dürfte für Sarke kein Problem sein, schließlich ist hier Nocturno Culto von Dunklelthron aktiv. Sarke haben sich, wen überrascht es schon, grundsätzlich dem Black Metal verschrieben, der aber von rockigen Elementen aufgelockert wird und durch Nocturno Cultos versoffenes Organ eine gewisse thrashige und manchmal auch etwas angepunkte Schlagseite bekommt. Hat hier wer aktuelle Darkthrone gesagt?

 

Nein, ein Darkthrone Klon sind Sarke Gott sei Dank nicht, auch wenn das ein oder andere Element mehr als deutlich an Nocturno Cultos Hauptbetätigungsfeld erinnert. Ja, die rockigen, thrashigen Vibes sind da. Dies zeigt gleich mal der Opener „Primitive Killing“ recht eindrucksvoll. Somit entfaltet sich der Song sehr schnell, die Beine wippen mit – vermutlich bangen auch hier und dort ein paar Köpfe. So weit, so nett.  Aber halt: Der Titeltrack groovt und arbeitet mit Synthieeffekten. Heureka, hier horche ich das erste Mal wirklich auf, denn die schleppenden Gitarren ergänzen sich wunderbar mit den Synthies und erzeugen ein groovendes Fundament. Die Vocals relativieren diesen Effekt leider etwas, da sie zu ungehobelt wirken. Nichtsdestotrotz ist dieser Song für mich eine positive Überraschung. Wer bei „The Drunken Priest“ etwas thrashiges erwartet, wird enttäuscht, denn ähnlich wie „Vorunah“ gelingt es den Herrschaften hier ein grooviges Fundament zu schaffen. „Dead Universe“ ist dem gegenüber ein Hassbatzen allererster Güte. Blastbeats und treibendes Riffing peitschen den Song voran, lassen das Album mit einem würdigen Paukenschlag enden.

 

Vielleicht ist der Opener „Primitive Killing“ in der Hinsicht ein schlechter Opener, als das er eine falsche Erwartungshaltung setzt. Alle anderen Lieder zeigen, dass Sarke ein eigenständiges Klangbild haben, welches sich größtenteils in mittleren Tempogefilden befindet. Ein „Meisterwerk“ ist „Vorunah“ damit noch lange nicht, aber ich muss gestehen, dass ich doch positiv überrascht bin.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 22.05.2009