Sarah Jezebel Deva „A Sign of Sublime“ / VÖ 26.02.2010

 

 

 

Wenn man wie ich immer noch die durchgängig starken Kompositionen des Angtoria Debüts im Kopf hat, dann kommt „A Sign of Sublime“ schon irgendwie einer kleinen Enttäuschung gleich. Waren es am Ende doch vor allem die beiden Rehn-Brüder, die aus „God has a plan for us all“ ein bis heute sträflich unterschätztes Kleinod machten?

 

Man möchte nickend zustimmen, denn auch wenn mit Max Blumos (Ex-Trigger the Bloodshed) ein überaus begabter Schlagzeuger hinter der Schießbude die richtigen Akzente setzt, hinterlässt Sarah Jezebel Devas erster Alleingang einen zwiespältigen Eindruck. Das macht sich schon allein daran fest, dass man die gewichtige Engländerin schon weitaus besser gehört hat und ihre Gesangsleistung diesmal nicht vollends zu überzeugen mag. Sicherlich hat Frau sich vorgenommen diesmal endlich das eine oder andere Experiment zu wagen, was natürlich ihr gutes Recht ist. Allerdings muss einer so erfahrenen Sängerin doch auffallen, dass „She stands like stone“ an manchen Ecken irgendwie gequält klingt. Vielleicht wäre ein Album in Richtung Oper eine bessere Alternative gewesen, denn was die klassisch erfahrene Hauptakteurin in „The Devils Opera“ vorlegt ist zwar pompöses, ausladendes Breitbandorchester und damit weder Rock, geschweige den Metal, aber dennoch überaus stimmungsvoll und gekonnt dargeboten. Schon irgendwie paradox, dass ausgerechnet dieser gegenüber dem restlichen Material fast schon unpassende Blick über den Tellerrand seine riffenden Kollegen in den Schatten stellt. Die eine oder andere gute Idee will ich Miss Deva überhaupt nicht absprechen, immerhin kommen die Referenzen der Dame nicht von ungefähr. Dass „A Sign of Sublime“ jedoch unausgewogen und über weite Strecken unzweckmäßig abgemischt wurde, muss sich die einstigen Weggefährtin von Cradle of Filth und Therion hingegen sehr wohl ankreiden lassen. Texte schreiben kann die Engländerin und singen auch, was niemandem mehr bewiesen werden muss. Beim Komponieren sollte sie sich zukünftig allerdings wieder Hilfe von außerhalb dazu holen. Wenn es nach mir geht am liebsten bei einem weiteren Angtoria-Langeisen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 01.03.2010