Samael „Above“ / VÖ 06.03.2009



Wenn das nicht mal eine Überraschung ist? Da haben Samael in jüngster Vergangenheit noch munter elektronischen Dark Metal zelebriert, nur um sich nun und aus heiterem Himmel plötzlich wieder auf die alten schwarzmetallischen Stärken zu besinnen.

Samael kehren mit „Above“ zu jener musikalischen Spielrichtung zurück, mit der sie 1987 angefangen haben. Dementsprechend handelt es sich bei „Above“ auch um ein reinrassiges Black Metal Album, das wohl all jene abschrecken wird, die Samael erst durch Alben wie „Reign of Light“ und „Solar Soul“ kennen gelernt haben. Die Produktion ist im Vergleich zu den beiden genannten Vorgängeralben und dem nun vorherrschenden Stil entsprechend viel roher und ungeschliffener, was von der Band jedoch beabsichtigt ist. Ruhige Momente sucht man auf „Above“ auf alle Fälle vergebens, da jeder Song fast schon tollwütig und von Double Bass Attacken getragen aus den Boxen hämmert. Vor lauter Raserei haben Samael aber leider ein entscheidendes Detail vergessen, nämlich das auch einem Black Metal Song ein wenig Abwechslung gut tun würde. So klingt irgendwie jeder Song auf „Above“ zumindest im Aufbau gleich, und dementsprechend auch Austauschbar. Nach einer Weile macht sich daher beim Anhören auch eine gewisse Monotonie breit, die zwar den Hartgesottenen Black Metal Fan nicht schrecken wird, aber zumindest dem normalen Konsumenten nicht unerheblich den Spaß an „Above“ verderben kann. Und berücksichtigt man auch die starke und vor allem auch sehr gute Konkurrenz innerhalb des Black Metal Genres, dann fragt man sich schon wieso Samael ihren ganz eigenen Stil aufgegeben haben, um nun normalem Black Metal zu frönen wie man ihn so schon auch von dutzenden anderen Bands vorgesetzt bekommen hat.

„Above“ ist ein solides Black Metal Album, nicht mehr und nicht weniger. Schwarzmetallliebhaber werden an diesem Album sicherlich ihren Spaß haben, während alle anderen sich lieber die beiden Vorgängeralben anhören sollten, darauf sind Samael nämlich noch um einiges eigenständiger und vor allem innovativer als auf „Above“.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 09.03.2009