Sainc „Pathogen“ / VÖ 25.10.2009

 

 

 

Besser spät als nie – die neue Platte haben Sainc übrigens schon für Oktober dieses Jahres angekündigt – hier nun ein paar Worte zu ihrer aktuellen Platte „Pathogen“. Zunächst einmal sollte aber der sonderbare, dadurch auch eigenständige Stil der Band beschrieben werden. Die Grundstrukturen bilden Keyboardflächen zwischen den einzelnen Stücken, von der Rhythmusfraktion Crossover/ New Metal Sound aus den Neunzigern, ähnlich wie bei frühen Korn oder Coal Chamber, dazu gibt es hier und da gefühlvolle Gitarrenleads, welche ein bisschen wie bei den proggenden Landeskollegen von Riverside und somit fast wie ein Fremdkörper klingen. Wem das noch nicht genug durcheinander ist, als Gesang gibt es größtenteils todesmetallisches Grunzen, stellenweise von Hardcoreshouts verstärkt. „Pathogen“ bedeutet „krankheitsauslösend“ und somit beschäftigt sich dieses Album thematisch mit der Genetik und dem Aussterben der Menschheit. Soviel habe ich zumindest aus der charmant-schlechten Übersetzung auf dem MySpace der Band herauslesen können. Wer Polnisch kann, versteht sicherlich mehr.

 

Sainc sind vier junge Herren aus Polen, die sich lustige Künstlernamen gegeben und mit „Pathogen“ ein sehr grooviges, stimmungsvoll düsteres (einzige Ausnahme „Ormus“, wie kommt denn da auf einmal Stoner Rock rein?) Werk veröffentlicht haben. Technisch wird hier eher Hausmannskost geboten, was aber aufgrund des interessanten Songwritings in Ordnung ist. Schade nur, dass kein wirklicher Hit zu hören ist und die Höhepunkte recht rar gesät sind (Anfang von „New Old World“, stellenweise „Ormus“ sowie das abschließende „HGP“). Dank der stilistischen Besonderheiten empfehle ich aber, zumindest mal reinzuhören. Als in sich geschlossenes Werk funktioniert „Pathogen“ durchaus.

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 23.02.2010