Saattue „Jäähyvästi“ / VÖ 07.03.2008

Die Finnen Saattue existieren nun seit ca. 4 Jahren und bringen nun in diesen Tagen ihr Debut mit dem unaussprechlichen Namen „Jäähyvästi“ heraus. Geboten wird auf diesem Album eine faszinierende Mischung aus Doom Metal mit überdeutlicher Gothic Schlagseite. Für mich wird die Musik darüber hinaus durch den permanenten Einsatz der finnischen Sprache noch ein Stück weit interessanter und tiefgängiger. Sänger Tuukka Koskinen verfügt über ein brummiges Grunzorgan, beweist aber auch durch seine cleanen Vocals, dass er sehr gefühlsvoll singen kann – bestes Beispiel ist hierfür der Opener „Ikuneen“. Der Refrain klingt nach Verzweiflung pur, dabei ist das ganze Lied düster und wenig optimistisch gehalten. Das Tempo ist durchgängig im unteren Bereich, über das ganze Album legt sich eine finstere und erdrückende Atmosphäre. Beklemmend, verzweifelnd, stellenweise auch wütend. In „Vieraaseen Multaan“ gesellen sich zur musikalischen Finsternis wunderschöne Female Vocals. Zum klischeemäßigen Beauty-and-the-Beast Duett kommt es dann aber löblicherweise doch nicht, dennoch schmeißt dieses Lied den Hörer durch alle Phasen der Trauer bis hin zur Depression. An dieser Stelle sei noch einmal ein dickes Lob an das Songwriting ausgesprochen. Für eine Band, die sich durch musikalische Trostlosigkeit kennzeichnet, agieren Saattuee dennoch äußerst flexibel, verarbeiten sehr viele Elemente, so zum Beispiel neben den erwähnten Femals Vocals noch einige Pianoelemente, Akustikgitarren, dezente Keyboardeinsätze sowie gefühlvolle Gitarrensoli.

Diese 51 Minuten finnische Tristesse lohnen sich, lasst euch von der Melancholie dieses Albums mitreißen und geht im Chaos der dunklen Gefühle unter. Saattuee klingen deutlich finsterer als die meisten Gothic Metal Bands. Sie wirken dabei durchgängig authentisch und ehrlich. Klare Kaufempfehlung.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 11.03.2008