Royal Anguish "A Journey through the Shadows of Time" / VÖ 07.06.2006
Im Rahmen der Fear Dark Festival Tour, waren Royal Anguish vor kurzem noch in Europa
Unterwegs und beehrten dabei auch Deutsche und
Schweizer Bühnen
mit ihrer Anwesenheit. Und nun ist die US-Band auch zu Gast in meinem CD-Player, wobei der neuste Silberling auf den Namen
"A Journey through the Shadows of Time" hört.
Als eine "Licht und Schatten Angelegenheit", so
lässt sich das neuste Werk von Royal Anguish
wohl am besten Umschreiben. Wechseln sich auf diesem Album doch gelungene und weniger gelungene Momente ab, wobei aber
glücklicherweise erst genanntes überwiegt. Dabei erweist sich die musikalische Marschrichtung von Royal Anguish, die sich als
ein Gothic - und Death Metal Mix entpuppt, zwar nicht als sonderlich originell, aber immerhin als handwerklich solide umgesetzt.
Das gleiche kann man auch über den genretypischen "Beauty and the Beast" Wechselgesang sagen, der in dieser Form für eine US-Band
eher ungewöhnlich ist und oft an europäische Kollegen wie die alten Theater of Tragedy oder die 2005 aufgelösten Orphanage
erinnert. Wobei aber festgehalten werden muss, daß Royal Anguish zwar um einiges härter, aber auch unausgegorener als die
europäische Konkurrenz vorgehen. Vor allem die erste Hälfte des Albums hinterläßt einen eher zwiespältigen Eindruck, da gelungene
Stücke wie "Shadows of Time" oder "Eternal" eher mittelmäßigen Songs wie "Frozen" oder "Time Space Continum" gegenüberstehen.
Erst in der zweiten Albumhälfte, in der die Konzeptstory "The Battle of Jericho & eNon" erzählt wird, gelingt es Royal Anguish
einen durchgehend positiven Eindruck zu hinterlassen. So wird die Story, die sich über insgesamt vier Songs erstreckt, immer
wieder von einem Erzähler unterbrochen, der in atmosphärischen Zwischensequenzen den weiteren Verlauf der Geschichte schildert.
Aber auch die Songs an sich wirken viel sorgfältiger ausgearbeitet als jene in der ersten Hälfte des Albums, wo einige
Melodiestrukturen eher chaotisch ausfallen. Und so kommt es, dass "A Journey through the Shadows of Time" einen eher uneinheitlichen
Eindruck hinterlässt und man sich wünscht, dass die Amerikaner lieber gleich ein komplettes Konzeptwerk gemacht hätten. Doch leider
ist dem nicht der Fall, womit Royal Anguish einiges an Potenzial verschenken und somit ein nur solides Album abliefern, aus
dem so viel mehr hätte werden können.
Die Fans von Royal Anguish werden mit "A Journey through the Shadows of Time" sicherlich
was anfangen können, da das Album vor allem in der zweiten Hälfte zu unterhalten vermag. Aber auch die Anhänger der Band werden
erkennen, dass den Amerikanern mit diesem Rundling nicht der große Wurf gelungen ist. Und somit bleibt unterm Strich ein Album,
für das ich keine 100% Kaufempfehlung aussprechen kann und das sich mit der gängigen Konkurrenz, nur bedingt messen kann.