Roterfeld „Blood Diamond Romance“ /VÖ 14.10.2011

 

 

Irgendwie erschließt es sich mir immer noch nicht so wirklich, was uns Herr Roterfeld mit seinem Debüt „Blood Diamond Romance“ sagen will. Klar ist mir an dieser Stelle nur, dass er sich dem skandinavisch angehauten Düster Rock verschrieben hat. Die verschiedenen Songgebilde wirken für meinen Geschmack einfach zu durcheinander, um durchblicken zu können. Mal fängt er an, von einem Sandstrand zu erzählen, mal überkommen ihn immense Gefühle – alles irgendwie nicht ganz schlüssig.


Aber wer ist dieser Aaron Roterfeld eigentlich? Nun ja, eine klare „Definition“ seiner Person habe ich auf Anhieb nicht parat. Mal war er als Abenteurer in Japan und Afrika unterwegs, mal hat er sich als Buchautor versucht und ist schließlich beim Heimatsender ORF als Moderator gelandet. Jetzt versucht sich der Herr mit der – an dieser Stelle muss ich einräumen – wirklich überragend geilen Stimme also auch in der Musik. Einziges Manko: Sein Material scheint gegen Ende der Produktion knapp gewesen zu sein, denn ein Song wurde gleich zweimal auf das Album gepackt. Absicht? Keine Ahnung, will man sich doch aber gerade auf einem Debüt möglichst vielseitig und facettenreich präsentieren, um eben nicht schnell „kategorisiert“ zu werden. Sicherlich reden wir hier von einem Debüt, aber bei Songs wie „I’d rather ride into Hell“ oder „You and me in Agony“ kann man einen gekonnten Spicker herüber zu den Kollegen von Jesus On Ecstasy oder Sisters Of Mercy unterstellen. Alles reine Spekulation. Tatsächlich abgeguckt, ja sogar gleich gecovert (wie viele andere vorher auch schon) hat Roterfeld den Klassiker „Sealed with a Kiss“.


Dass Herr Roterfeld das nötige Knowhow mit bringt und auch stimmlich wirklich mehr als punkten kann, lässt sich nur unschwer von der Hand weisen. Gerade weil hier und da vieles undurchsichtig erscheint und somit „komisch“ auf den Hörer wirkt, würde ich den gewagten Schritt nicht gehen und ihn wie viele als „Falco des Düster Rocks“ titulieren – zumindest jetzt nicht!

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de